Red Bull bleibt Motorenpartner treu
Sebastian Vettel und Red Bull-Teamchef Christian Horner glauben
noch an das Wunder. Das Ziel bleibt Mercedes zu schlagen. Montreal
ist wahrscheinlich nicht der ideale Platz, Mercedes
herauszufordern. Aber in den nächsten Rennen ist es nicht
ausgeschlossen. Horner weiß auch schon wie.
Sebastian Vettel gibt die Hoffnung auf eine Rückkehr auf das Siegerpodest nicht auf. "Mercedes ist zwar das dominanteste Team in der Formel 1 seit McLaren 1988 und die Regeln machen es nicht einfach, einen so großen Vorsprung einzuholen, aber glauben immer noch daran, dass wir es schaffen."
Red Bull-Teamchef Christian Horner erklärt den Optimismus seines Star-Piloten so: "Seb ist mit uns vier Mal Weltmeister geworden. Er weiß, dass wir niemals aufgeben, und er hat mit erlebt, wie wir 2012 die WM gedreht haben."
Neue Red Bull-Nase für Montreal
Red Bull bleibt nicht untätig. Die Techniker brachten eine neue Nase für den RB10 nach Montreal mit. Sie ist auf der Unterseite stärker ausgehöhlt und im Profil schlanker. Damit kann mehr Luft unter dem Auto durchströmen. Und das bringt mehr Abtrieb. Horner hofft, dass Red Bull den Abstand zu Mercedes weiter verkürzen kann und dann vom Teamduell bei den Silbernen profitiert. "Wenn Ferrari und wir es schaffen, Mercedes unter Druck zu setzen, könnte uns jeder Fehler der Fahrer oder eine Stallregie in die Karten spielen."
Anpressdruck ist die eine Sache, Motorleistung die andere. Und da ist Red Bull in den Händen von Renault. "Renault hat sich stark verbessert", lobt Horner, stellt den Franzosen aber auch gleich die Rute ins Fenster: "Was immer sie getan haben, es war nicht genug. Wir brauchen mehr von allem. Deshalb wird in allen Bereichen nach Leistung gesucht. Bei der Software. Bei der Integration der Hardware. Und beim Kraftstoff." Die gute Nachricht: Zum GP Österreich bringt Total wieder einen neuen Sprit mit.
Kein Red Bull-Ultimatum an Renault./strong>
Teamberater Helmut Marko hatte seinem Motorpartner kürzlich ein Ultimatum gestellt und Renault indirekt damit gedroht, sich anderweitig umzuschauen, wenn man die Probleme nicht bald in den Griff bekommt.
Horner relativiert. "Renault weiß, worum es geht. Das hat uns auch Präsident Carlos Ghosn bei seinem Besuch in Monte Carlo versichert. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir auch viele Erfolge mit ihnen hatten, und wir trauen ihnen zu, dass sie die Probleme lösen." Auf Gerüchte, der Vertrag mit Renault könnte bei Nichtgelingen der Mission vorzeitig gekündigt werden, antwortet Horner: "In unserem Auto wird im nächsten Jahr zu 100 Prozent ein Renault-Motor sein."
Newey wechselt nicht zu Ferrari
Auch das Thema Adrian Newey kam zur Sprache. Ferrari baggert weiter eifrig an Red Bulls Star-Designer. Auch hier gibt sich Horner gelassen. Es gebe Verträge, und Newey habe öffentlich seine Position bereits klar gemacht. Und die deutet nicht darauf hin, dass er ab 2015 für Ferrari arbeite. Allerdings hat Newey sich auch nicht genau festgelegt. Er sagte lediglich, dass er in absehbarer Zukunft für Red Bull arbeite. Was die Frage aufwirft, wie der kauzige Engländer das Wort "absehbar" definiert.
Spekulationen Newey könnte sich frustriert zurückziehen oder ein Jahr Pause einlegen, weil ihm die immer restriktiveren Regeln immer weniger Spielraum lassen, seine Qualitäten zu zeigen, nimmt Horner gelassen: "Idealerweise sollte Motorsport ein Dreiklang zwischen Fahrer, Auto und Motor sein. Im Moment schlägt das Pendel mehr Richtung Motor aus, weil es neue Regeln gibt. Das wird sich legen. Je mehr die Hersteller bei stabilen Regeln bei den Motoren dazulernen, umso geringer wird die Bedeutung des Motors werden."