Rosberg warnt vor Ferrari
Nico Rosberg gönnt seinem Nacken eine Pause. Am Morgen drehte er 66 Runden, am Nachmittag beobachtete er das Testgeschehen in Barcelona. Und kommt weiterhin zu dem Schluss, dass Ferrari ein ernsthafter Gegner werden kann.
Viele tappen auch nach sechs Testtagen noch im Dunklen. Wie soll man die Bestzeiten von Ferrari in Jerez, von Pastor Maldonado am ersten Testtag von Barcelona und von Daniel Ricciardo am zweiten einschätzen? Was sind die Rennsimulationen von Mercedes, Red Bull und Williams wert? Für Nico Rosberg ist das Bild bereits klar: "Unsere Gegner haben sich eindeutig gesteigert. Besonders Ferrari. Die können in diesem Jahr unser Gegner werden. Wir haben die Augen jedenfalls weit offen."
Rosberg tastete sich vorsichtig an die zweite Testwoche des Winters heran. Nach 66 Runden am Morgen räumte er das Cockpit für Lewis Hamilton. Und er sprach erstmals über sein Nackenproblem: "Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Wir wissen jetzt, wo die Schmerzen herrühren. Es hatte etwas mit meiner Sitzposition zu tun. Es geht da um Zentimeter. Jetzt sitze ich wieder ähnlich wie im letzten Jahr. Fast noch ein bisschen extremer. Aber das hilft der Wirbelsäule."
Die größte Änderung sind die Reifen./strong>
In seinem neuen Mercedes fühlt sich der werdende Vater schon zuhause. Er unterschreibt das Urteil seiner Ingenieure: "Es ist eine Evolution des Vorjahresautos. Auch aus der Cockpitperspektive." Den größten Unterschied sieht Rosberg weder im neuen Auto, noch dem neuen Motor. "Es sind die Reifen."
Die modifizierte Konstruktion der Hinterreifen verteilt die Hitze besser über die Lauffläche. "Damit hast du das Problem vom letzten Jahr nicht mehr, dass dir der Reifen schnell überhitzt. Manchmal hat eine schnelle Kurve ausgereicht um die Reifen zu überfordern, und in der nächsten fehlte dir der Grip."
In der Diskussion, wie die Formel 1 der Zukunft aussehen sollte, bevorzugt Rosberg den Retro-Look. "Ich finde die Formel 1-Autos der 80er Jahre cool. Die hatten Saft auf der Zwiebel, fette Reifen und waren aerodynamisch noch nicht so perfekt."
Der Vize-Weltmeister versteht allerdings nicht, warum die Formel 1 unbedingt andere Autos will: "Ich finde die aktuellen Autos sehen zeitgemäß aus. Und sie gehen mit Hybridtechnik den Weg in die Zukunft. Ich würde mir nur wünschen, dass der Fahrerkopf etwas besser geschützt wird. Deshalb finde ich die Ferrari.Studie gar nicht so schlecht, weil da die Reifen nicht offen stehen."