Rallye-Fabia im Härtetest

Der neue Skoda Fabia R5 soll schon in der zweiten Jahreshälfte die ersten Renneinsätze absolvieren. Zuvor muss der 280 PS starke Turbo-Renner aber noch durch ein hartes Testprogramm. Wir haben aktuelle Bilder.
Das ist schwer zu toppen: 2007 verließ der erste Rallye-Fabia nach dem S2000-Reglement für Allradautos mit Zweiliter-Saugmotoren die Sportabteilung in Mlada Boleslav, um Geschichte zu schreiben. Im VW-Konzern ist klar geregelt, dass Volkswagen in der Top-Kategorie um Lorbeeren kämpft und die Tochter Skoda sich um das Kunden- und Breitensportgeschäft kümmert. Und wie: In den vergangenen sieben Jahren gewann der Fabia S2000 27 nationale Meisterschaften und 17 internationale Titel.
Egal wo das Werksteam antrat, ob in der Südamerika-Meisterschaft, Europameisterschaft, der Asien-Pazifik-Meisterschaft oder der zweiten WM-Liga SWRC, die Pokale wanderten reihenweise nach Tschechien. Dutzende Kundenteams vertrauten auf die Ware mit dem geflügelten Pfeil im Wappen, selbst im siebten Jahr holten Skoda-Teams noch vier Landesmeisterschaften.
Skoda Fabia R5 tritt gegen Ford, Peugeot und Citroën an
Es war allerdings längst nicht selbstverständlich, dass der Saugmotor-Fabia mit seinen 270 PS einen so langen Atem haben würde, denn seit zwei Jahren balgt sich das Evergreen in der zweiten Liga unter den World Rally Cars auch mit Turbo-Allradlern, darunter per Luftmassenbegrenzer abgerüstete WRC und die neue R5-Kategorie. Die ist mit einem aufgeladenen 1,6-Liter mit 280 PS kräftiger und vor allem drehmomentstärker als die Vorgängerklasse, soll aber dank vorgeschriebener Serientechnik bei vielen Komponenten deutlich billiger sein als die bisherigen Allradautos.
Ford, Peugeot und Citroën haben bereits R5-Autos am Start. Bei Seriensieger Skoda steht seit drei Jahren fest, dass man den gleichen Weg gehen will, nur musste die Sportabteilung auf das neue Fabia-Modell warten. Im Spätherbst stellte Skoda den Fabia R5 Concept vor, der in weiten Teilen dem fertigen Rallye-Auto entspricht.
Sportchef Michal Hrabanek will das neue Auto spätestens zur Jahresmitte homologieren und erst in der zweiten Saisonhälfte mit dem Werksteam bei europäischen WM-Läufen einsetzen. Die Tschechen lassen sich Zeit, denn gerade wegen der Erfolgsgeschichte des Vorgängers ist der Erwartungsdruck beträchtlich. Zudem scheiterten vor allem die Konkurrenten aus Frankreich im ersten Anlauf im Zulassungsprozedere der FIA und mussten ihre Autos zeitraubend umkonstruieren.
"Wir wollen die Homologation im ersten Anlauf schaffen", sagt Hrabanek. Obwohl Skoda damit ein Jahr nach Citroën und zwei Jahre nach Ford ins Geschäft einsteigt, ist sich der Sportchef sicher, dass sein etwa 260.000 Euro teures Baby genügend Abnehmer findet. "Ich weiß, dass viele Teams auf uns warten", sagt der gelernte Maschinenbauer.
Testfahrten auf Asphalt und Schotter
Während die Weltmeisterschaft in Schweden unterwegs war, absolvierte Skoda mit dem Fabia R5 ausgiebige Probefahrten. "Wir haben den neuen Fabia R 5 auf Asphalt und zuletzt auch auf Schotter erfolgreich getestet. Das Gefühl im neuen Auto ist auf allen Belägen sehr gut. Wir sind auf dem richtigen Weg", zog Testfahrer Jan Kopecky ein positives Zwischenfazit. In den kommenden Wochen stehen weitere Tests mit Freddy Loix und Raimund Baumschlager am Steuer auf dem Programm.
In unserer Bildergalerie haben wir Fotos von den letzten Testfahrten mit dem Skoda Fabia R5.