"Beide auf selbem Niveau"

Toro Rosso stellt 2015 die jüngste Fahrerpaarung der Formel 1-Geschichte. Max Verstappen (17) und Carlos Sainz Junior (20) bringen es zusammen gerechnet gerade einmal auf 37 Jahre. Trotzdem erwartet der Rennstall von den beiden Rookies regelmäßige Punktankünfte.
Toro Rosso-Teamchef Franz Tost hängt die Latte für die kommende Saison hoch. Der Österreicher gibt für 2015 ein klares Ziel aus: Platz 5 in der Konstrukteurs-WM. Trotz Platz 7 in der Team-WM 2014, trotz 151 Zählern Rückstand auf McLaren, die den angestrebten Rang im abgelaufenen Jahr erreichten. Und trotz zweier Rookies, die noch kein Formel 1.Rennen auf dem Buckel haben. Doch der Österreicher sagt: "Wir haben die Infrastruktur, die Technik und das Geld, damit wir um Platz 5 kämpfen können. Und auch die Fahrer."
Verstappen und Sainz selbstbewusst
Sein Technikchef pflichtet ihm bei: "Wir waren zwar im letzten Jahr weit weg was die Punkte angeht. Doch von der reinen Performance her nicht. Wir konnten im Qualifying größtenteils gegen McLaren und Force India kämpfen oder sogar vor ihnen landen. Wir haben es nur im Rennen nicht immer hinbekommen. Mal wegen Pech, mal wegen unserer Zuverlässigkeit", erklärt James Key.
Nach den Aussagen der Teamführung wissen die beiden Toro Rosso-Neuzugänge Max Verstappen und Carlos Sainz Junior, wohin die Reise gehen soll. Platz 5 in der Konstrukteurs-WM bedeutet für beide: Regelmäßige Punktankünfte.
Das angestrebte Ergebnis bedeutet aber auch: Druck. Doch davon will Verstappen nichts wissen. "Ich fühle keinen Druck. Ich konzentriere mich nur auf meinen Job." Ähnliche Behauptungen kommen auch von Sainz Junior. Beide Toro Rosso-Piloten gehen mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in ihr Debütjahr. Verstappen, der beim GP Australien als jüngster Fahrer aller Zeiten in die F1-Geschichte eingehen wird, sagt: "Dieser Rekord interessiert mich nicht. Ich bin hier, um andere Rekorde zu brechen. Wie Sainz Junior hat er das Ziel, eines Tages F1-Weltmeister zu werden.
Tost erwartet engen Zweikampf./strong>
Um sich auf die Aufgabe vorzubereiten, hat der Niederländer sein Trainingsprogramm intensiviert, seit er von Toro Rosso im August 2014 als Stammfahrer für die neue Saison bestätigt wurde. "Meine Trainingsintensität hat sich verdoppelt. Ich fühle mich fitter und stärker als beim ersten Mal als ich in das Auto gestiegen bin." Verstappen war seit seiner Berufung ins Toro Rosso-Team jeden Monat in der Teamzentrale in Faenza. Dort ließ er sich von den Ingenieuren über das neue Auto namens SRT10 unterrichten und stieg 8 Mal zu Testzwecken in den Simulator.
Bei den ersten Testfahrten in Jerez geht es für beide Piloten erst einmal darum, Kilometer zu sammeln, um ein besseres Verständnis für ein Formel 1.Auto aufzubauen. "Entscheidend werden für uns nicht die Rundenzeiten sein, sondern die Anzahl an Umläufen", sagt Teamchef Tost. Verstappen ergänzt: "Es wird erst einmal darum gehen, mich ans Auto und die Power zu gewöhnen. Das Reifenmanagement ist ein Bereich, wo ich noch einiges lernen kann."
Tost prophezeit zwischen seinen Youngstern ein enges Rennen. "Ich denke nicht, dass einer dem anderen weit voraus sein wird. Sie sind auf einem ähnlichen Level." Seine Fahrer erwarten ebenfalls einen spannenden Zweikampf. "Wie Max habe ich wenig Erfahrung in der Formel 1. Wir starten beide bei null", sagt Sainz Junior, der 2014 die Renault World Series gewinnen konnte.
Nach der Verpflichtung von Verstappen wurde in der F1-Szene heftig diskutiert: Kann ein 17-Jähriger schon bereit sein für die Königsklasse des Motorsports? Größen wie Jacques Villeneuve ätzten gegen die Entscheidung Tosts. Auch die FIA verschärfte die Regeln für Neueinsteiger und legte zudem ein Mindestalter von 18 Jahren fest. Doch Tost schmettert die Kritik an seiner Wahl ab: "Sowohl Max als auch Carlos haben Erfahrung. Sie sind schon lange im Rennsport dabei."