TorroRosso

Für TorroRosso entpuppte sich das freie Training am Samstagmorgen (7.6.) als Crashrunde. Sebastian Vettel und Sebstien Bourdais setzten ihre Autos gegen die Wand.
Vettel hat bereits Feierabend. Er wird bei der Qualifikation zuschauen und im Rennen vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen. Bei seinem Mauerkuss wurden rechts beide Aufhängungen abgerissen und das Getriebe gestaucht. Die Vorderradaufhängung beschädigte bei dem Rammstoß das Monocoque. ToroRosso muss jetzt aus dem Ersatz-Kit ein neues Rennauto aufbauen. Das wird erst in den Abendstunden fertig.
Die Mechaniker haben auch beim Auto von Teamkollege Bourdais alle Hände voll zu tun. Der Aufprall mit dem Heck voran riss rechts hinten die Aufhängung ab und zerstörte das Getriebegehäuse. Der fällige Getriebewechsel wird Bourdais fünf Startplätze kosten.
Vettel stocherte beim Mittagessen im ToroRosso-Camp wenig begeistert in seinen Nudeln herum. "Ich kam in Kurve 9 innen auf den Randstein. Dabei hat es das Auto ausgehoben, halb herumgerissen, bis die Vorderachse wieder Grip bekam, und da habe ich mir einen Konter eingefangen." Auf jeder anderen Strecke wäre Vettel nach einem Dreher einfach weitergefahren, doch der Kurs von Montreal verzeiht keine Fehler. "In Bahrain wäre die Szene wahrscheinlich nicht mal im TV wiederholt worden. Doch so hart wie es mich jetzt trifft, sind mir Strecken wie Montreal lieber als die neuen weitläufigen Anlagen. Montreal hat Charakter, da spürst du viel mehr Befriedigung, wenn du schnell unterwegs bist."
Für Vettel ist der Unfall deshalb so ärgerlich, weil er in den freien Trainingssitzungen beständig im vorderen Mittelfeld lag. "Ein Platz in den Top Ten wäre drin gewesen, wenn ich voll drauf gehalten hätte." Teamchef Franz Tost zeigte Verständnis für seine jungen Piloten: "Beide fahren zum ersten Mal im Formel 1 in Montreal. Vettel hat gezeigt, dasser in die letzte Qualifikationsrunde hätte stoßen können. Unfälle gehören zum Lernprozess. Leider stehen in Montreal in so einem Fall ziemlich unachgiebige Mauern im Weg."