Vorschau DTM Barcelona 2009
In Barcelona geht die DTM-Saison in den heißen Saisonendspurt.
Für Mercedes ist die Ausgangslage schwierig: Mit Timo Scheider und
Mattias Ekström stehen zwei Audi vorne in der Tabelle, die auch
noch den Gewichtsvorteil besitzen.
Zehn Kilogramm leichter gehen die Audi A4 des Jahrgangs 2009 in das drittletzte Rennen der Saison. Verantwortlich für den zusätzlichen Ballast an Bord der C-Klassen ist Paul di Resta, der mit seinem Sieg in Brands Hatch den Rückstand auf Spitzenreiter Timi Scheider auf "nur" noch 14 Punkte verkürzt hat.
Der Schotte hat den Kampf um die DTM-Krone noch längst nicht aufgegeben. In der Vorsaison lieferte sich der Youngster in Katalonien ein heißes und letztlich auch erfolgreiches Duell mit dem späteren Champion Scheider. "Letztes Jahr hatten wir in Barcelona ein sehr gutes Rennen. Vier Fahrer einer C-Klasse kamen in die Punkte und ich konnte einen Sieg einfahren. Nach dem Sieg in Brands Hatch will ich auch hier wieder versuchen ein starkes Rennen zu fahren und den Punkterückstand zur Spitze zu verkleinern."
Scheider clever zur Titelverteidigung
Der Meister aus dem Audi-Lager lässt sich aber nicht unter Druck setzen. Scheider weiß, wie man einen Vorsprung verwalten muss: "Mit dem aktuellen Meisterschaftsstand sind wir in einer guten Situation für den nächsten Lauf in Barcelona - noch dazu, wo wir einen Gewichtsvorteil von zehn Kilogramm haben. Für mich bedeutet das: weiter kräftig Punkte zu sammeln, clever zu bleiben und in den letzten drei Rennen noch mehr darauf zu schauen, so viele Punkte wie möglich ohne zu großes Risiko mitzunehmen."
Der erste Verfolger von Scheider kommt aus dem eigenen Lager. Mattias Ekström liegt nur fünf Punkte zurück und besitzt beste Chancen den Titelträger vom Thron zu stoßen. "Es wird höchste Zeit für ein perfektes Wochenende - das ist ganz klar mein Ziel. Ich werde versuchen, es endlich zu erreichen." Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten ist der Schwede 2009 immer noch ohne Sieg. Mit sechs Podiumsplätze in acht Rennen ist der Meister von 2004 und 2007 allerdings der konstanteste Pilot im Feld.
Mercedes unter Druck
An Konstanz fehlte es zuletzt Gary Paffett. Der Brite ist neun Punkte hinter der Spitze aber damit immer noch der bestplatzierte Mercedes-Fahrer. Mit nur zehn Punkten in den letzten drei Rennen verlor der Routinier jedoch etwas an Boden. Für das Katalonien-Gastspiel hat er sich aber viel vorgenommen. "Durch die vielen Tests in der Formel 1 habe ich in Barcelona schon unzählige Runden auf dem GP-Kurs gedreht und kenne die Strecke dadurch sehr gut. Mir geht es in Barcelona vor allem darum, Punkte auf Timo Scheider gut zu machen. Die zehn Kilo Zusatzgewicht nach Pauls Sieg zuletzt in Brands Hatch machen das nicht einfacher."
Schon Brands Hatch machte deutlich, dass die Saison langsam auf das Finale zugeht. Einige Kollisionen sorgten wieder einmal für böses Blut. Mercedes beklagte sich bei Martin Tomczyk über das Duell gegen Spengler, der wiederum Tom Kristensen mit einem robusten Manöver ins Kiesbett beförderte. Ralf Schumacher rammte mit Markus Winkelhock und Maro Engel gleich zwei Autos - immerhin gerecht verteilt je einen von beiden Marken.
"Es wird in Barcelona sicher nicht braver gefahren", blickt Martin Tomczyk sorgenvoll voraus. "Ich hoffe es bleibt alles fair." 2008 sorgte die DTM ausgerechnet beim Spanien-Gastspiel für einen der größten Skandale ihrer Geschichte, als Audi aus Protest gegen die aus ihrer sicht zu aggressive Fahrweise der Mercedes-Konkurrenz alle verbliebenen Autos in die Garagen beorderte.