WTCC-Vorschau Pau/Frankreich 2009
Nach den langen Geraden von Marokko geht es für die Tourenwagen-Boliden der WTCC am Wochenende auf den engen und winkligen Stadtkurs im französischen Pau. Gelingt BMW hier endlich der erste Saisonsieg?
Nachdem Magny Cours in diesem Jahr kein Formel 1 Grand Prix veranstaltet, sind die beiden Tourenwagenläufe in Pau die einzigen Rennen mit FIA WM-Prädikat auf französischem Boden. Dabei besitzen Autorennen in dem alten Pyrenäen-Ort große Tradition: Bereits 1901 wurde hier in den engen Gassen ein Wettkampf auf vier Rädern ausgetragen. Seit 1930 wird der Grand Prix de Pau ausgetragen.
Zweikämpfe in der Innenstadt 2009 gastiert die Tourenwagen-WM nun zum dritten Mal im "Mini-Monaco" und hat in den vergangenen Jahren schon für Einiges an Action gesorgt: "2007 hatte ich dort einen der härtesten Unfälle meiner Karriere, als ich mich im Qualifying überschlug", berichtet BMW-Pilot Augusto Farfus. "Dennoch habe ich das zweite Rennen gewonnen." Auch wenn die direkten Zweikämpfe in der Innenstadt immer wieder für spektakuläre Bilder gut sind, fehlt es oft an einer wichtigen Zutat: Überholmanöver sind Mangelware. "Die Pole Position ist hier noch entscheidender als auf anderen Kursen", erklärt Seat-Mann Yvan Muller vor seinem Heimspiel. "Wenn man vorne startet, hat man die Schlacht schon halb gewonnen, vor allem mit dem fliegenden Start im ersten Rennen." Aufpassen müssen die Piloten vor allem auf die hohen Randsteine. "Damit muss das Auto zurechtkommen und eine gute Traktion bieten", erklärt der dreifache Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx. Die BMW-Mannschaft hofft, beim Europa-Auftakt endlich den ersten Sieg einfahren zu können. Mit vier Seat-Piloten an der Spitze der WM-Wertung sieht das Bild für die Bayern momentan alles andere als befriedigend aus. "Im vergangenen Jahr lief es fantastisch für uns. Diesmal dürfte die Herausforderung etwas größer ausfallen", gibt sich Priaulx vorsichtig optimistisch.
Ausgeglichenes Kräfteverhältnis für diesen Lauf Trotz der Dominanz in den ersten Rennen ist auch bei Seat noch keine Euphorie ausgebrochen: "Ich denke, dass das Kräfteverhältnis für diesen Lauf sehr ausgeglichen ist", prophezeit Muller. "Chevrolet hat in Marrakesch gezeigt, was sie drauf haben und BMW war hier in Pau immer schnell." Chevrolet reist nach den Siegen von Rob Huff und Nicola Larini mit breiter Brust nach Pau. Schon 2007 konnte der US-Hersteller, damals noch mit dem von Alain Menu gesteuerten Lacetti, ein Rennen auf dem Stadtkurs für sich entscheiden. "Wir waren hier schon erfolgreich und ich bin zuversichtlich, dass wir, wenn wir clever fahren und uns aus Schwierigkeiten heraushalten, wieder ein gutes Resultat einfahren können", hofft Huff.
Zeitplan Samstag, 16. Mai09.00 - 09.30: 1. Freies Training 11.15 - 11.45: 2. Freies Training 15.00 - 15.50: Qualifying Sonntag, 17. Mai 09.00 - 09.15: Warm-up 13.05: 1. Rennen: 19 Runden (Fliegender Start) 15.20: 2. Rennen: 19 Runden (Stehender Start)