Beide Titelanwärter nicht happy

Lewis Hamilton strebt nach dem achten Titel. Damit stände er eine Stufe über Michael Schumacher.
Max Verstappen und Lewis Hamilton haben jeweils eine Trainingssitzung für sich entschieden. So richtig zufrieden war nach dem ersten Tag in Abu Dhabi aber keiner von beiden.
Die Fans sind nach dem Trainingsfreitag auf dem Yas Marina Circuit noch nicht so viel schlauer als vorher. Wer geht als Favorit ins Rennen? Lewis Hamilton oder Max Verstappen? Während der Red Bull.Pilot die erste Session bei Tageslicht für sich entschied, war es Lewis Hamilton, der bei Flutlicht die schnellste Runde drehte. Doch mit geschwellter Brust geht keiner von beiden in die Qualifikation oder das Rennen. Beide beklagen, dass es noch an Pace fehlt.
Verstappen sucht nach Pace
"Wir haben in den beiden Sitzungen ein paar Änderungen an der Abstimmung vorgenommen, und ich denke, dass sie positiv sind", fasste Verstappen seinen Tag zusammen. "Wir sind noch dabei, einige Dinge zu lernen und zu verstehen. Die kurzen Runs liefen nicht nach Plan, uns fehlt ein bisschen Tempo, aber ich denke, die Longruns waren konkurrenzfähiger, das ist wichtig."
Die Bedingungen im zweiten Training waren die, auf die es auch in Quali und Rennen ankommt. Sprich: Wenn es kühler ist. Und da war Mercedes auf eine Runde schneller. Die Longruns von Verstappen auf dem Soft-Reifen sahen ebenfalls gut aus. Der Brausehersteller splittete die Taktik und fuhr verschiedene Setups bei Verstappen und Teamkollege Sergio Perez.
Mercedes grübelt noch
Lewis Hamilton ist sich selbst noch nicht sicher, wie das Kräfteverhältnis auf dem Yas Marina Circuit aussehen wird, geht aber davon aus, dass es wieder eng wird. "Das Auto fühlt sich nicht allzu schlecht an", sagte er. "Wir befanden uns zu Beginn des ersten Trainings in einer guten Position, danach wurde es aber etwas schlechter. Im zweiten Training war es durch die Änderungen, die wir vorgenommen haben, wieder ein bisschen besser."
Bei Mercedes zeigte sich das umgekehrte Bild wie bei Red Bull. Morgens lief es auf einer Runde nicht top, aber der Longrun war gut. Am Nachmittag war es umgekehrt. "Am Nachmittag lief es auf einer schnellen Runde einfacher, aber der Longrun war nicht so toll und keiner der beiden Fahrer war mit seinem Auto besonders glücklich", sagte Mercedes-Chefingenieur Andrew Shovlin.
"Heute Abend stehen wir nun vor der Herausforderung, herauszufinden, welche Auswirkungen die Veränderungen am Auto hatten und wie wir den richtigen Kompromiss zwischen wenig und viel Benzin an Bord finden können."
Auch Christian Horner sieht die Köpfe bei Red Bull rauchen. "Mercedes sieht hier sehr wettbewerbsfähig aus, jedenfalls in den ersten beiden Sektoren. Ich denke, dass wir in Sektor 3 wieder an sie herankommen, aber der Rückstand entsteht bereits in den ersten beiden Sektoren. Wir haben noch 24 oder 23 Stunden, um zu versuchen, eine bessere Abstimmung und etwas mehr Tempo zu finden."