Vorbereitung in der Hitze
Noch einmal müssen die Teams vor der großen Sommerpause schuften. In Ungarn steht der elfte Lauf der Saison auf dem Programm. Bei heißen Temperaturen. Wir haben den Mechanikern am Donnerstag bei der Arbeit über die Schultern geschaut.
Seit 1986 ist der Grand Prix von Ungarn eine Konstante im Rennkalender der Formel 1. Seither gastierte die Königsklasse in jeder Saison auf dem Hungaroring vor den Toren Budapests – daran änderte nicht mal die Corona-Krise etwas. Bedeutet: In diesem Jahr findet die 36. Ausgabe des Klassikers in Ost-Europa statt.
Mit Paul Ricard, Spielberg und Silverstone hatten es die zehn Teams und 20 Fahrer in den letzten drei Rennen mit schnelleren Rennstrecken zu tun. Der Kurs in Ungarn stellt sie vor eine neue Herausforderung. Auch wenn der alte Spruch, der Hungaroring sei wie Monaco nur ohne Leitplanken, nicht mehr wirklich zutrifft.
Dazu ein Vergleich: 1986 raste Ayrton Senna in der Qualifikation mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 161 km/h um die damals knapp über vier Kilometer. 2000 schnappte sich Michael Schumacher die Pole Position mit einem Schnitt von 184,2 km/h. 20 Jahre später schaffte Lewis Hamilton in der Quali 214,7 km/h im Mittel.
Maximaler Abtrieb für Budapest
Budapest ist technisch anspruchsvoll geblieben, aber viel schneller geworden. Nichtsdestotrotz verlangt der Hungaroring auch heute noch nach viel Anpressdruck. Weil die Geraden kurz sind, und Kurve auf Kurve folgt, packen die Teams die großen Heckflügel aus. Das Abtriebslevel bewegt sich in Monaco-Regionen. Rundenzeit wird hier in den 14 Kurven gemacht.
Die FIA verzichtete für das anstehende Rennen auf große Anpassungen. Eine neue Leitplanke an der Boxeneinfahrt, eine schmalere Ausfahrt, dazu neue Fangzäune für Trümmerteile in Kurve 13: Das war es. Für die Fahrer gab es bei ihrem Streckenrundgang ansonsten nicht viel zu sehen. Einer von ihnen feierte Geburtstag: Fernando Alonso wird heute 40 Jahre alt.
Das Wetter präsentierte sich am Donnerstag von seiner besten Seite. Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius suchte das Personal im Fahrerlager nach Schattenplätzen. Die Mechaniker schwitzen beim Aufbau der Autos in den Garagen. Red Bull und Alpha Tauri packten vor der technischen Abnahme ihre Lidar-Scanner aus, um die Rennwagen millimetergenau zu vermessen.
Am Donnerstag gehörte die Strecke noch anderen Protagonisten. Zum Beispiel einer Mercedes G-Klasse, die über die Zielgerade wälzte. Parallel dazu reinigte eine Straßen-Hochdruckmaschine die Poren auf dem 4,381 Kilometer langen Kurs.