Verstappen-Bestzeit im Warm-Up
Im letzten Freien Training vor der Sprint-Premiere in Silverstone ist Max Verstappen am Samstagmittag die schnellste Runde gefahren. Weil alle Piloten mit unterschiedlich viel Sprit im Tank unterwegs waren, hat die Bestzeit aber keine große Aussagekraft.
Die Fans und die Piloten müssen sich weiter an das neue Wochenendformat gewöhnen. Normalerweise üben die Fahrer im letzten Freien Training am Samstag immer für die Qualifikation. Doch in Silverstone ist das etwas anders. Die Startaufstellung steht bereits fest. Also ging es bei allen Teams vor allem darum, Daten zu den Reifen auf Longruns zu sammeln.
Ein bestimmtes Muster war nicht zu erkennen. Mercedes ließ die Finger komplett von den Medium-Reifen. Die meisten anderen Teams wechselten munter durch. Lange und kurze Runs wechselten sich ab. Ohne Daten zur Spritmengen waren Aussagen zum Kräfteverhältnis natürlich nur schwer möglich. Weil nicht viel Zeit zum Sprint bleibt, gingen die Piloten auch nicht ganz ans Limit. Große Ausrutscher gab es somit keine zu sehen.
Reifenfrage für Sprint ungeklärt
Selbst wenn Fahrer eines Teams mal parallel mit der gleichen Reifenmischung unterwegs waren, konnte man immer wieder größere Unterschiede bei den Rundenzeiten erkennen. Manch einer übte also mit einem nur zu 30 Prozent gefüllten Tank für den Sprint, andere waren dagegen mit maximaler Benzinmenge unterwegs, um Daten für das Rennen am Sonntag zu sammeln.
Selbst bei Pirelli weiß man nicht, was die Teams vorhaben: "Eigentlich hatten wir gedacht, dass der Medium-Reifen die perfekte Wahl für den Sprint ist", erklärte Sportchef Mario Isola. "Ein paar Fahrer haben es heute aber auch auf Softs ausprobiert, die geforderten 17 Runden zu absolvieren. Es wird also interessant, für was sich die Teams am Ende entscheiden. Für den Sonntag erwarten wir dann ein Einstopp-Rennen. Die freie Reifenwahl hilft da natürlich."
Natürlich wollen wir dennoch einen Blick auf die Zeitentabelle wagen. Hier hatte am Ende mal wieder Max Verstappen die Nase vorne. Seine Bestzeit auf der weichen Mischung lag am Ende bei 1:29.902 Minuten – also gut dreieinhalb Sekunden langsamer als die Pace, die am Vortag im Qualifying angeschlagen wurde.
Deutsche Piloten im Hinterfeld
Im Rückspiegel hatte der WM-Spitzenreiter den Ferrari von Charles Leclerc, der seine persönlich schnellste Runde auf Mediums drehte. Dem Monegassen fehlten knapp vier Zehntel zur Bestmarke. Auch auf Rang drei fand sich mit Carlos Sainz ein weiterer Ferrari ein, der bei seiner persönlichen Bestzeit mit Softs unterwegs war. Auf den weiteren Plätzen folgten Esteban Ocon (Alpine), Sergio Perez (Red Bull) und die beiden McLaren.
Mercedes begnügte sich mit den Positionen acht und neun für Lewis Hamilton und Valtteri Bottas. Der Finne sorgte zwischendurch für einen ungeplanten Boxenstopp, weil sich sein eigenes Abreißvisier im Heck verfing und dabei die Aerodynamik störte.
Die beiden deutschen Piloten verzichteten ebenfalls auf die Jagd nach Bestzeiten. Sebastian Vettel reihte sich auf Position 17 ein. Mick Schumacher wurde am Ende Letzter. Das muss aber wie schon erwähnt kein schlechtes Zeichen für den Sprint am Abend und das Rennen am Sonntag sein.