Hattrick für Verstappen
Max Verstappen ist in Bahrain der Fahrer, den es zu schlagen gilt. Im dritten Training demontierte der Red Bull-Star die Rivalen von Mercedes. Pierre Gasly rückte im Alpha Tauri auf den dritten Platz vor. McLaren fiel zurück. Sebastian Vettel hat noch viel Arbeit vor sich, während Mick Schumacher die Möglichkeiten ausschöpft.
Jetzt kann Red Bull die Favoritenrolle nicht mehr beiseiteschieben. Max Verstappen ist nach der schnellsten Runde bei den Testfahrten und drei Bestzeiten in drei Trainingssitzungen in bestechender Form. Ja, das dritte Training zum GP Bahrain fand bei Tageslicht und großer Hitze statt. Das Quecksilber kletterte auf 38 Grad. Die Sonne erhitzte den Asphalt auf fast 50 Grad. Am Abend in der Qualifikation wird es auskühlen und die Autos damit anders zu fahren sein. Doch der Abstand muss der Konkurrenz zu denken geben.
Red Bulls Speerspitze hängte Lewis Hamilton im Mercedes um über sieben Zehntelsekunden ab. Auf den weichen Reifen brannte Verstappen eine Rundenzeit von 1:30.577 Minuten in den Bahrain International Circuit. Damit unterbot er seine Freitagszeit um fast drei Zehntelsekunden. Die Strecke ist weiterhin langsamer als bei den Testfahrten. Doch Verstappen ist nicht zu bremsen.
Perez weit weg von Verstappen
Auf seiner schnellsten Runde auf den weichen Reifen sicherte sich Verstappen alle Abschnitte des 5,412 Kilometer langen Kurses. Hamilton verlor eine Zehntelsekunde im ersten Sektor, eine halbe im kurvenreichen Mittelabschnitt und noch ein paar Hundertstel auf den letzten Metern. Der Red Bull ist pfeilschnell und konserviert die weichen Reifen.
Noch ist die Mannschaft aus Milton Keynes aber ein Einmann-Team. Sergio Perez fühlt sich noch nicht so wohl im Auto. "Ich denke noch zu viel nach", meinte der Mexikaner gestern. Im Longrun kommt er besser mit dem RB16B zurecht, doch auf eine schnelle Runde fliegt ihm der Teamkollege davon. Im dritten Training trennten den Routinier 1,331 Sekunden vom Garagennachbarn. Perez belegte den fünften Platz.
Mercedes hat noch Arbeit vor sich, wenn man mit Red Bull gleichziehen will. Momentan scheint der zweite Platz das höchste der Gefühle. Während der Weltmeister ein solides Training hinlegte, fiel Valtteri Bottas vor allem damit auf, dass er in Kurve vier oftmals neben den Randstein geriet. Die Rennleitung strich dem Finnen gleich mehrere Rundenzeiten. Unterm Strich sprang für Bottas der vierte Rang heraus. Hamilton distanzierte ihn um eine halbe Sekunde.
Gasly mit starker Leistung
Alpha Tauri bestätigt die Form der Testfahrten. Pierre Gasly geigte auf und schob sich an die dritte Stelle. Mal sehen, ob der Sieger des GP Italien 2020 auch in der Qualifikation am Abend der erste Verfolger der Spitzenteams sein kann. Oder ob Alpha Tauri bereits etwas leichter und mit mehr Motorleistung unterwegs war.
Das Mittelfeld ist bunt gemischt. Carlos Sainz wiederholte die Vorstellung vom Vortag und klassifizierte sich auf der sechsten Position. In zwei von drei Trainings war der Spanier nun schneller als Charles Leclerc. Der Monegasse drehte sich in seinem ersten Run auf den weichen Reifen in Kurve drei von der Bahn, schlug aber nirgends ein. Nach 60 Minuten landete er mit einem Rückstand von 1,905 Sekunden außerhalb der Top 10.
Das Feld zog sich deutlich weiter auseinander. Am Freitag lagen noch 15 Fahrer innerhalb einer Sekunde. Im dritten Training hielt sich nur Hamilton innerhalb von einer Sekunde zu Verstappen. Alfa Romeo mischt das Mittelfeld auf. Kimi Räikkönen lenkte seinen C41 mit Ferrari-Power auf den siebten Platz. Alpine gab ein erstes Lebenszeichen ab. Am Freitag hatte sich der französische Werksrennstall verzettelt. Man probierte drei verschiedene Unterböden aus und kam er keinen grünen Zweig.
Schumacher weiter solide
Esteban Ocon positionierte sich an achter Stelle. Fernando Alonso muss noch Zeit finden. Zum dritten Mal an diesem Wochenende kassierte der Matador eine Trainingsniederlage. Auch für einen weiteren Ex-Weltmeister will es noch nicht laufen. Sebastian Vettel hadert mit seinem Aston Martin AMR21. Die Ingenieure suchen nach Grip, finden ihn aber noch nicht. Der Heppenheimer wurde 14. vor Alonso. Vettel erlebte auch noch eine Schrecksekunde. Es löste sich ein Teil von seinem Aston Martin und traf ihn am Helm. Dabei verletzte er sich nicht.
In die obere Tabellenhälfte schafften es dagegen Lance Stroll als Neunter und Daniel Ricciardo im McLaren. Das Team aus Woking stürzte verglichen mit dem Vortag ab. Doch erst die Qualifikation wird Aufschluss über das wahre Kräfteverhältnis im Feld geben. Mick Schumacher schöpft seine Möglichkeiten bislang aus. Wieder erreichte er den 18. Platz. Wieder hielt er den Teamkollegen und Nicholas Latifi hinter sich. Nikita Mazepin kreiselte wie gestern im Bergabstück von Kurve sieben von der Bahn.