Natürlich macht sich das Zusatzgewicht des Akkus beim Fahren
bemerkbar. Zum einen, weil die E-Maschine von Bosch mit ihrem
moderaten Drehmoment von maximal 200 Nm den Bulli nicht gerade
E-Auto-typisch voranprescht.
Die Allgäuer Kurven im Kemptener Umland nimmt der e-Transporter
bei unserer Testfahrt jedenfalls mit überzeugender Gelassenheit und
lässt neben angenehmen Fahrkomfort dann doch noch ein wenig
Agilität aufblitzen.
Sollte es doch mal auf die Autobahn gehen, beschleunigt der
e-Transporter bis auf 120 km/h. Allerdings erst gegen Aufpreis,
denn in der Serie greift der elektronische Begrenzer bereits ab 90
km/h.
In insgesamt 29 Arbeitsstunden werden die Verbrennerkomponenten
der Fahrzeuge entfernt und durch Elektrokomponenten ersetzt, die in
weiten Teilen auch schon in anderen VW-Elektrofahrzeugen, wie dem
e-Up oder dem e-Golf zum Einsatz kamen.
Dazu zählen unter anderem die 16 Batteriemodule mit CATL-Zellen.
Die eigentliche Ingenieursleistung von Abt steckt in der
Entwicklung des notwendigen Steuergeräts und der Integration des
Akkus in das Fahrzeug.
Nachgeladen wird die Batterie an einem 7,2 kW-Lader in rund 5,5
Stunden, an einer Schnell-Ladestation (CCS) mit 50 kW schrumpft die
Zeit für eine 80-Prozent-Ladung auf 45 Minuten.
Im Gegensatz zum e-Caddy, den es nur im Leasing gab, kann der
e-Transporter auch gekauft werden. Der Netto-Basispreis von 44.990
Euro entspricht mit der aktuellen Mehrwertsteuer knapp 52.200 Euro,
wovon noch einmal 7.500 Euro Umweltprämie abzuziehen wären.
Bei den Elektroautos von VW gehört aktuell dem neuen ID.3 die
ganz große Bühne. Dabei hat auch der Abt e-Transporter viel
Aufmerksamkeit verdient. Denn auch mit Akku-Paket und E-Motor
bleibt der T6.1 ganz Bulli – mit all seinen Vorzügen, wie dem hohen
Nutzwert, der einfachen Bedienung und der sicheren Fahrbarkeit.