Zickige Diva oder Traumfrau?

Alfa Romro Giulietta, Gebrauchtwagen-Check, asv1117

Der aktuelle Golf-Gegner der traditionsreichen Automobilschmiede aus Bella Italia, hört auf einen ebenfalls der Tradition gewidmeten Name. Die Giulietta ist seit 2010 auf dem Markt und damit immer noch eine junge Dame. Die Frage die wir uns stellen: Eine Dame mit Leidenschaft, oder eine Dame die Leiden schafft?

Für die Giulietta nutzt Alfa eine Plattform von Fiat, die heute noch von US-Modellen des Fiat-Chrysler-Konzerns wie Dodge Dart oder Chrysler 200 verwendet wird. Das Fahrwerk verfügt über McPherson-Federbeine vorn und eine Mehrlenkerachse hinten.

Los geht's mit der Bestandsaufnahme. Bevor der Kfz-Meister Torsten Wünsch ein Auto auf die Bühne nimmt, überprüft er den Ölstand und das Serviceheft.

Bremsen? Wie gut und gleichmäßig die Bremsanlage eines Fahrzeugs arbeiten, lässt sich nur auf einem Prüfstand testen. Bei unserer italienischen Dame ist alles top.

Steinschläge? Sie können leicht und schnell einen der Kühler beschädigen. Das Problem wird oft nicht sofort erkannt. Daher liebernochmal genau hinschauen.

Und wie steht es um das Flex-Rohr? Es ist im Auspufftrackt eingebaut und erlaubt ihm Flexibilität. Es sollte rissfrei sein.

Auch die Aufhängung sollte gut gecheckt werden. Motor und Achsen sind gummigelagert – hier kann es regelmäßig zu ...

... Verschleiß kommen. Bei diesem Alfa sind die Gummis jedoch noch tadellos in Form. Spätestens beim nächsten TÜV-Termin, würde ein Mangel ans Licht kommen.

Der Endschalldämpfer ist das schwächste Glied der Abgasanlage, weil sich in ihm Schwitzwasser sammeln kann. Dieses Exemplar hat keine Probleme.

Erfreulich: Alle Motoren sind serienmäßig an ein Sechsgang- Handschaltgetriebe gekoppelt. Optional gibt’s das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe TCT, welches bei hohen Laufleistungen allerdings Probleme machen kann.ung schalten möchte, kann sich ein Modell mit TCT-Getriebe suchen.

Wer sportlicher unterwegs sein möchte, der sucht nach dem 1,8 Liter-Vierzylinder mit 235 und später 240 PS. Damit werden im Topmodell Quadrifoglio die Reifen an der angetriebenen Vorderachse garantiert nicht sonderlich alt. Zu erkennen ist die leistungsstarke Giulia am Kleeblatt auf dem Kotflügel.

Ein cooles Detail: Die julia bietet einen Fahrdynamikschalter, der allerdings nicht die Motorleistung verändert. Apropos Motor. Die beiden Dieselmotoren mit 1,6 Litern Hubraum (105 bis 120 PS) sowie 2,0 Litern Hubraum (140 bis 175 PS) sind aufgrund der aktuellen Entwicklung in Sachen Feinstaub-Fahrverbot in Innenstädten nicht mehr zu empfehlen. Zudem lassen sie einen schmeichelhaften Lauf vermissen.

Da ist man mit den beiden Benzinern besser dran: Der kleinere kommt auf 1,4 Liter Hubraum und leistet je nach Ausbaustufe 105 oder 120 PS. Letzteres ist hier klar die bessere Wahl, schließlich ist die Giulietta kein Leichtgewicht. Diesen 1.4er gibt es auch mit elektrohydraulisch gesteuerten Einlassventilen und schmackhaften 150 oder sogar 170 PS.

Auf Wunsch gibt es Ledersitze. Im Euro-NCAP-Crashtest erreichte die Giulietta damals übrigens beste Werte. Und: Gebrauchte Exemplare verfügen meist über eine sehr gute Ausstattung.

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