Wir haben drei E-Scooter im Vergleich getestet: Den Xiaomi M365 (Kaufpreis: 499 Euro), den Segway Ninebot ES2 (Kaufpreis: 539 Euro) und den Moovi (Kaufpreis: 599 Euro). Testsieger ist der Xiaomi, knapp dahinter liegt der Ninebot.
Dabei ging es nicht nur um Fahreindrücke, sondern um harte Fakten wie beispielsweise den Bremsweg aus 20 km/h. Gemessen wurde die Eingangsgeschwindigkeit mittels Lichtschranken. Hier gewann der Xiaomi.
Per GPS haben wir die Beschleunigungswerte von 0 auf 20 km/h und die Elastizitätswerte von 10 auf 20 km/h ermittelt. Hier konnte besonders der Ninebot ES2 punkten.
Auch die Reichweite haben wir gemessen - allerdings mit 3 Testfahrern, die inklusive Fahrradhelm und Rucksack alle zwischen 75 und 80 Kilo auf die Waage brachten und sich auf der Normrunde abwechselten. Xiaomi: 27,3 km; Ninebot ES2: 15,9 km; Moovi: 11 km.
Der Handlingkurs war rund 100 Meter lang und setzte sich aus einem Slalom und einer schön geschwungenen Rechtskurve zusammen. Gemessen wurde hier die Zeit sowie die Ausgangsgeschwindigkeit. Dieses Kapitel entschied der Ninebot für sich.
Da die Roller unter anderem für die "Letzte Meile" konzipiert sind, hat uns auch interessiert, wie schnell sie zusammen- und auseinandergeklappt werden können und wie gut sie zu tragen sind. Beim Gewicht punktet der Moovi.
Mit der Scheibenbremse hinten punktet der Xiaomi beim Bremsentest aus 20 km/h und ist der einzige E-Scooter im Testfeld, der die Vorgabe aus dem Entwurf für die Elektrokleinstfahrzeugeverordnung von 3,5 m/s² erfüllt.
In 5,85 Sekunden lässt sich der Xiaomi zusammenklappen. Ein Hebel an der Klingel rastet hinten am Schutzblech ein, so lassen sich die von uns gewogenen 12,2 Kilo gut transportieren.
Der Ninebot hat mit 20 cm vorn und 19,2 cm hinten etwas kleinere Räder als der Xiaomi M365. Den Unterschied spüren die Fahrer zwar, den Bordtseintest besteht er aber.
Der E-Scooter von Segway ist in 6,97 Sekunden zusammengeklappt und kann dann an der Lenkstange getragen werden. Auf die waage bringt er 12,5 Kilogramm.
Der Moovie macht im Test den letzten Platz. Er kann aber das Kapitel Alltagstauglichkeit für sich entscheiden, was hauptsächlich am geringen Gewicht liegt.
Die Vollgummiräder des Moovi sind zwar komplett unempfindlich, doch mit 5,7 Zoll, also rund 14,5 cm, sorgen sie nicht für großen Komfort beim Bordsteintest. Wer nicht möchte, dass sein Moovi aufsetzt, steigt lieber ab.
Innerhalb 7,1 Sekunden ist der Moovi zusammengeklaptt. Er ist der einzige E-Scooter im Testfeld, bei dem sich auch die Lenker einklappen lassen. Noch dazu wiegt er nur leichte 10,1 Kilo.
Der Bremsentest der drei hat ergeben, dass man in einer Gefahrensituation im Zweifel besser dran ist, wenn man abspringt. Der niedrigste Wert (3,89 Meter; Xiaomi) ist unserer Meinung nach immer noch zu viel.
Immerhin: Da kein E-Scooter dieses Testfeldes auf eine wirksame Vorderradbremse setzt, ist die Gefahr, einen Stoppie zu provozieren, verschwindend gering.
Diese E-Scooter werden nachträglich wahrscheinlich keine Zulassung bekommen, trotzdem sind die ermittelten Werte vergleichbar mit den künftig legalen (fast baugleichen) Modellen. Die Unterschiede werden minimal sein. Der Xiaomi beispielsweise wird gedrosselt auf 20 km/h kommen, Segway und Moovi benötigen neben besserer Bremsleistung auch noch eine Klingel.