Porsche schickt wieder einen Cayman GT4 auf die Straße – nein, nicht mit einem Hochleistungs-Vierzylinder-Turbomotor. Sondern mit Sechszylinder-Sauger.
Porsche schickt wieder einen Cayman GT4 auf die Straße – nein, nicht mit einem Hochleistungs-Vierzylinder-Turbomotor. Sondern mit Sechszylinder-Sauger.
Selbst unter schottischsten Bedingungen begeistert das Top-Modell des Cayman mit irrer Traktion.
Klasse auch, dass Porsche den Fahrer noch selbst schalten lässt - wie im Vorgänger mit automatischer Zwischengasfunktion.
7:28 Minuten soll der GT4 für eine Runde Nordschleife benötigen, 12 Sekunden weniger als der Vorgänger. Und vier Sekunden schneller als der Carrera GT.
Damit sich der Cayman auch hier auf der pitschnassen Rennstrecke im schottischen Knockhill beweisen kann, müssen erstmal die 20 Zoll großen Michelin Pilot Sport Cup 2-Reifen auf Temperatur kommen. Richtig, Semislicks.
Dann geht´s los: Zornig tobt das Triebwerk durch sein breites Drehzahlband, immer wieder, atemlos. 300 Newtonmeter Drehmoment liegen früh an, bei 5.000 Umdrehungen ist das Maximum von 420 Nm erreicht.
Im mit Karbondekoren und Alcantara verzierten Interieur sitzt du tief zwischen Vorderachse und Motor.
Die herrlichen Schalensitze packen ordentlich zu.
Zentraler Drehzahlmesser, 12-Uhr-Markierung - alles da, was du für ein paar schnelle Runden auf dem Track brauchst.
Die Mittelkonsole hält einige Schalter zur Einstellung von Dämpfer, Stabilitätsprogramm oder auch der Abgasanlage bereit.
Klar, vom Motor ist nicht viel zu sehen. Deshalb hier ein paar Infos: Basis ist der Dreiliter-Turbo-Boxer des 911 Carrera. Ansonsten: 102 statt 91 Millimeter Bohrung, größere Einlassventile, die wiederum bedingen, dass die per Piezo-Kristall gesteuerten Einspritzdüsen nicht mehr zentral, sondern in Richtung der Auslassventile positioniert sitzen.
Die Vorderachse stammt aus dem 991.2 GT3 – und die verwendet auch der Cup-Elfer.
Bei der Höchstgeschwindigkeit von 304 km/h erhöht der Heckflügel den Abtrieb an der Hinterachse auf insgesamt 122 Kilogramm, 50 Prozent mehr als beim Vorgängermodell.
Was hinten rauskommt? Kein kaputtes Vierzylinder-Gepröttel mehr, Jubel. Der Boxer ist wirklich stimmgewaltig.
Mindestens 96.206 Euro verlangt Porsche für den GT4. Immerhin inklusive der ein oder anderen Nettigkeit aus der Sonderausstattungsliste. Immer Serie: Die Fähigkeit des Porsche 718 Cayman GT4, dich, den Fahrer einzupacken, mitzureißen, mit emotionaler Mechanik zu unterhalten.
Wunderbar, dass Porsche den GT4 neu auflegt, stärker und agiler als zuvor. Vor allem aber: Pointiert anachronistisch, ein bisschen zu unperfekt – und genau deshalb wahnsinnig mitreißend.
Mit Doppelkupplungsgetriebe und Turbomotor ließen sich sicher noch schnellere Rundenzeiten erzielen.
Sportwagen-Platz 8: PORSCHE CAYMAN mit 85 Neuzulassungen im Juni 2021.