Frittenfett im Tank: ADAC testet HVO-Diesel

Frittenfett im Tank: ADAC testet Emissionswerte von HVO-Diesel

Der ADAC hat die Emissions- und Verbrauchswerte von HVO100 betriebenen Diesel-Pkw in der Praxis getestet, also Biosprit aus Altspeiseölen. So schneidet das Frittenfett im Tank im Vergleich mit konventionellem B7-Diesel in der Praxis ab.

Seit Mai dieses Jahres ist HVO-Diesel auch an deutschen Tankstellen verfügbar. Seine Besonderheit: Er besteht aus pflanzlichen Mineralverbindungen, die aus Altspeiseölen und Industrieabfällen stammen. Manchmal ist auch die Bezeichnung XTL-Kraftstoff zu lesen.

Besonders für Bestandsfahrzeuge sieht der ADAC in dem Diesel aus Altspeiseölen und Industrieabfällen eine sinnvolle Übergangslösung hin zu einer emissionsfreien Mobilität. HVO100 verspricht im Vergleich zu konventionellem Diesel eine CO2-Reduktion von bis zu 90 Prozent.

Allerdings gibt es auch Kritik, unter anderem vom Naturschutzbund und der deutschen Umwelthilfe: Schon 2022 seien rund 80 Prozent der in Deutschland eingesetzten Restfette und Altöle Importe gewesen, was die CO2-Bilanz untergräbt. Außerdem finde Betrug mit falschen Labels statt.

Der ADAC plant indes, seine Straßenwacht-Flotte auf den Gebrauch von HVO100 umzustellen. Wohl auch aus diesem Anlass hat der größte deutsche Automobilclub die Emissionswerte in der Praxis getestet.

Beim Test zum Einsatz kamen vier aktuelle Fahrzeuge: BMW 520 Touring, Mercedes E 220 d T-Modell, Škoda Superb Combi 2.0 TDI sowie VW Caddy 2.0 TDI.

Getankt wurde im ADAC-Test ausschließlich HVO100 des Herstellers Neste, verglichen wurde mit konventionellem B7-Diesel.

Am Auspuff selbst hat der ADAC in seinem Test einen um zwei bis fünf Prozent reduzierten CO2-Ausstoß gemessen - obwohl der Verbrauch um ein bis fünf Prozent steigt. "Hier wirkt sich die geringere Dichte von HVO100 gegenüber mineralischem Diesel aus", sagt der ADAC dazu.

Unterm Strich zeigt der ADAC, warum er seine Straßenwacht-Flotte künftig mit HVO 100 betreiben will: Verkraftet das Bestandsfahrzeug den Biosprit, lässt es sich bei gleicher Laufleistung ohne Emissionsnachteil weiter betreiben.

Unbedingt auf die Verträglichkeit achten

Einen Haken hat die Sache jedoch: Nicht jeder Dieselmotor verkraftet HVO100 gleich gut, bei manchen Herstellern herrschen selbst innerhalb des eigenen Portfolios große Unterschiede.

Viele Diesel-Pkw haben daher einen entsprechenden Hinweis im Tankdeckel. Eine offizielle Freigabeliste aller Hersteller gibt es im Netz bei der "Deutschen Automobil Treuhand".

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