Sie sorgten Anfang der 80er Jahre für mächtig Wirbel auf den Rallye-Strecken der Welt: die Boliden der Gruppe B. Fast alle Reglements waren für sie aufgehoben - dementsprechend wilde Kreationen fielen den Technikern der Hersteller ein. Ein Überblick.
Das Gesicht der Gruppe B war der Audi Sport Quattro S1. Nur kurz hielt seine Hoch-Zeit an. Wildes Spoilerwerk, ein kurzer Radstand, der markante Klang des Fünfzylinders und der Allradantrieb machen ihn jedoch unvergesslich. Leistung: bis zu 500 PS.
In der Pike-Peak-Version für das legendäre Bergrennen in den USA kam der S1 gar auf gut 600 Pferdestärken. 1987 fuhr er dort einen neuen Rekord und die Konkurrenz in Grund und Boden.
Der Ford RS200 wurde ausschließlich für den Motorsport entwickelt. Rund 150 Fahrzeuge wurden fertiggestellt. Die Angaben zur Leistung schwanken, gut 380 PS wurden in der Rallye-Version erreicht.
Wie viele andere "überlebende" Autos der Gruppe B nahmen auch RS200 nach 1986 an der Rallyecross-EM teil.
Mit Mittelmotor war der Lancia 037 auf den Schotterpisten zu bewundern. Besonderheit: Als einer der letzten Rallye-Wagen war er ausschließlich mit Heckantrieb unterwegs. Dem Motor wurde per Kompressor zu mehr Leistung verholfen, auf gut 310 PS.
Sein Nachfolger in der Gruppe B, der Delta S4, raste mit Allradantrieb über die Wertungsprüfungen. Turbo und Kompressor pressten bis zu 650 PS aus dem Triebwerk. Tests ergaben Beschleunigungen von minimal 2,4 Sekunden auf Tempo hundert.
Wie die meisten Boliden der Gruppe B baute der Delta S4 auf einer Gitterrohrkonstruktion auf.
Mit Sechszylinder-Mittelmotor und Allrad düste der Metro 6R4 von MG über die Straßen - und vor allem ohne Auflandung. So standen maximal 380 PS zur Verfügung.
Auch MG waren nach dem Aus der Gruppe B in der Rallyecross-Europameisterschaft unterwegs.
Ursprünglich war der Peugeot 205 ein braver Kleinwagen mit Frontantrieb. Für die Gruppe B mutierte er zur wilden Fahrmaschine mit dem Namen 205 Turbo 16. Inklusive Heckantriebs, Mittelmotor und Kotflügelverbreiterungen. Leistung: bis zu 515 PS!
Im Vergleich zu anderen Renn-Kisten sah der Peugeot noch recht zivil aus. Doch es gab auch Versionen mit riesigem Heckflügel.
Auch eine Variante des Porsche 959 wurde für die Gruppe B homologiert, doch in der Rallye-WM kam sie nicht zum Einsatz. Wie auch viele andere Autos - so wird die Gruppe B immer mit den Monstern von Audi, Peugeot, Lancia, Ford und MG verbunden sein.
