1. Red Bull - Red Bull hatte alles, was man für Monte Carlo braucht. Jede Menge Abtrieb und Reifentemperatur. Verstappen konnte sich im Rennen sein Tempo so einteilen, wie er wollte und dabei Reifen schonen. So stellte er sicher, dass ihn keiner der Gegner mit einem Overcut überrascht.
2. Mercedes - Monte Carlo ist keine Mercedes-Strecke, auch wenn die Silberpfeile 2019 das Rennen gewannen. Das Auto ist zu lang und generell zu nett zu den Reifen. Das schafft auf der Jagd nach der schnellsten Runde Probleme. Man musste mit dem Setup drastisch nachhelfen und schadete sich so über die Distanz. Aus dem Reifenstreichler wurde ein Reifenfresser.
Mercedes fuhr schon in Barcelona mit dem größten Heckflügel, den man im Portfolio hat. Red Bull und Ferrari konnten noch draufsatteln. Wenn Reifentemperatur da war, lief es gar nicht so schlecht. Bottas war einer der Kandidaten für die Pole Position. Nur bei Hamilton ging gar nichts. Der Weltmeister brachte seine Reifen nie wirklich in ihr Arbeitsfenster.
3. Ferrari - Der Ferrari SF21 ist das beste Auto in langsamen Kurven. Das war den Konkurrenten schon vor Monte Carlo klar. Und die Trainingsläufe haben das bestätigt. Leclerc und Sainz lagen regelmäßig in den Top 3. Sainz träumte von der Pole Position, Leclerc realisierte sie. Mit einem anständigen Vorsprung.
Der Preis für den besten Startplatz von Leclerc war hoch. Sein Ferrari trug nach dem Unfall im Q3 einen Folgeschaden davon, den man so nicht erwartet hatte. Die Antriebswelle auf der dem Einschlag abgewandten Seite nahm am Radgelenk Schaden. Es war kein augenscheinlicher Defekt. Da hätte nur eine Röntgen-Kamera geholfen.
Bei nur 56 Prozent Volllast war Ferraris einzige Schwäche vernachlässigbar. Noch fehlen dem Antrieb 20 PS auf Mercedes und Honda. Die tun in Monte Carlo, wo der achte Gang gar nicht zum Einsatz kommt, nicht weh. In Baku aber schon. Da werden die Ferrari auf der 1,7 Kilometer langen Zielgerade leiden.
In den Händen von Norris war der McLaren klar das viertschnellste Auto im Fürstentum. Ricciardo dagegen kämpfte in der zweiten Mittelfeldgruppe mit sich und seinem Auto. Der große Abstand zu seinem Teamkollegen lässt nur einen Schluss zu. Der Australier brachte seine Reifen nicht in ihr Arbeitsfenster.
5. Alpha Tauri - Alpha Tauri ist im Moment ein Einmann-Team. Tsunoda muss sich nach einer Serie von Unfällen erst einmal einbremsen und wieder Vertrauen fassen. Und Gasly fährt ein bisschen besser als es das Auto hergibt. Der sechste Startplatz geht auf seine Kappe. Und der Sieg über Hamilton auch.
6. Aston Martin - Aston Martin feierte sein bestes Saisonergebnis. Das hat viele Gründe. In Monte Carlo ist maximaler Abtrieb gefordert. Ob er stabil ist oder nicht spielt in den kurzen Kurven keine große Rolle. Ein weiteres Upgrade am Unterboden war wohl auch ein Schritt in die richtige Richtung. Und Vettel hatte den Dreh raus, die Reifen anzuzünden. Dazu kam die perfekte Taktik mit Stroll.
Der Aston Martin AMR21 geht normalerweise nicht besonders pfleglich mit seinen Reifen um. Vettel löste das Problem dadurch, dass er 18 Runden lang langsam fuhr, und erst dann Gas gab, als die Reifen der Gegner schon verschlissen waren. Stroll profitierte von der richtigen Reifenwahl. Er fuhr auf den harten Reifen los und hielt 58 Runden lang durch.
Zum ersten Mal schaffte es ein Alfa-Romeo-Pilot in die Top Ten. Damit konnte der Schweizer Rennstall auch aus eigener Kraft punkten. Der C41 war für Monaco noch einmal leicht am Unterboden modifiziert worden. Es war einer der letzten Eingriffe am Auto. Der Windkanal läuft schon jetzt nur noch für das Projekt 2022.
