Sein berühmtestes Test-Foto für auto motor und sport: der
Porsche 911 Turbo im Sprung, 1975 auf einer schmalen Landstraße bei
Pforzheim – abgesichert durch mehrere Streckenposten
Als Lehrling hatte der Schwarzwälder schon Ende der 1940er-Jahre
den auto motor und sport-Jungverleger Paul Pietsch beim Bergrennen
am Schauinsland abgelichtet. In den folgenden Jahren lebte er eine
Doppelexistenz.
Die Woche über arbeitete er in einem Industrie-Fotostudio, das
Wochenende verbrachte er an Rennstrecken, vor allem am Nürburgring.
Über die Jahre schleppte er die schwere Ausrüstung Tausende von
Kilometern weit.
Mit seinen Hasselblad-Kameras machte er berühmte Aufnahmen – von
Jochen Rindt im Cooper Maserati oder Graham Hill, der sich beim
Start zum Großen Preis von Deutschland 1967 drehte.
Nachdem sein Schwiegersohn Manfred Winkelhock 1985 nach einem
Unfall bei einem Sportwagen-Rennen in Kanada seinen
Kopfverletzungen erlegen war, nahm Hans Peter Seufert nie wieder
ein Foto an einer Rennstrecke auf.
Zu diesem Zeitpunkt war er schon seit Jahrzehnten bei auto motor
und sport unter Vertrag, fotografierte die Autotests so aufregend
wie früher den Motorsport.
Denn er beherrschte die schwierige Technik, schnell fahrende
Autos vor verwischtem Hintergrund scharf abzulichten, die
sogenannten „Mitzieher“. Sei schnell und gleichzeitig ruhig – das
war das Geheimnis.
BMW z1 mit Peiseler-Schlepprad. Hans Peter Seufert fotografierte
Tests wie den Motorsport. Spektakulär und mit einem untrüglichen
Instinkt fürs Detail.
Bis zuletzt inspizierte Hans Peter Seufert jedes Foto, ob es
wert sei, in seinem Lieblingsheft veröffentlicht zu werden. Den
Luxus der Altersmilde hat er sich nie geleistet.