Die Jungs von Nissan Motorsport haben für die Überarbeitung des
GT-R nicht etwa an der PS-Schraube gedreht, sondern sich der
Balance des 600-PS-Allradlers gewidmet.
Damit wir uns einen Eindruck der Optimierungen verschaffen
können, dürfen wir auch den Vorgänger fahren. Im Neuen fühlt sich
die Bremse höchstens etwas kräftiger an, was jedoch als Kompliment
für das alte Modell zu verstehen ist
Durch die starke Reduktion der ungefederten Massen und dem
geringeren Gewicht auf der Vorderachse, spürst du im 2020er-Nismo
vor allem Unterschiede in der unverändert abgestimmten Lenkung.
Aus Sechszylindern und 3,8 Litern Hubraum schöpft die
Biturbo-Maschine weiterhin 600 PS und entwickelt ein maximales
Drehmoment von 652 Nm. Ausgetauscht wurden die Turbolader, die
weiterhin aus dem GT3-Rennwagen stammen.
Neue Räder hat er auch: wieder Rays-20-Zöller, diesmal neun
statt sechs Speichen bei erhöhter Steifigkeit und 100 Gramm
Gewichtsersparnis über den gesamten Satz. Deutlich stärker
reduziert die Karbonkeramik-Bremsanlage von Brembo die ungefederten
Massen: minus 16,3 kg.
Die Karbon-Diät geht an der Motorhaube (minus 2,0 kg), den
Recaro-Sitzen (minus 2,8 kg), dem Dach (minus 4,0 kg) und an den
vorderen Kotflügeln weiter.
Der Automatikmodus des Sechsgangdoppelkupplers funktioniert
hervorragend: schaltet auf der Bremse sofort zurück, der richtige
Gang sitzt immer. Die Schaltvorgänge sind schnell, aber nicht
PDK-schnell.
Letzterer bietet zwar auch auf der Straße ein aufregendes
Fahrerlebnis, den Mehrpreis wird er dort im Vergleich allerdings
kaum rechtfertigen können. Hinzu kommt die Fahrwerksabstimmung für
die Rundstrecke: Der Langsamfahrkomfort des Nismo ist über
Unebenheiten gering.