Hinter uns klingt es noch genauso trocken, saugend, heulend,
hechelnd, röhrend wie man es kennt und erwartet. Eindeutig boxernd,
auf jedem Fall saugmotorig.
Selbst vom Beifahrersitz aus spürst Du die Feinsinnigkeit eines
perfekt gestimmten Musikinstruments, obwohl wir hier in einem
schnellen GT3 für die Straße sitzen.
Stichwort Bremse: Vorn packen die Brembo-Zangen jetzt in 408
Millimeter-Stahlscheiben mit großem Alutopf und nach außen
verlegten Bremsring. Solide Hardware, gewichts- und
funktionsoptimiert.
Raufschalten, runterschalten. Das geht schneller als ein
Lichtschalter. Das Doppelkupplungsgetriebe lässt kein Hundertstel
liegen, ohne jemals künstliche Aggression aufzubauen.
Die MacPherson vorn fliegen raus, Doppeldreiecksquerlenker
kommen rein. "Steifer und präziser halten sie die Räder immer da,
wo wir sie haben wollen, egal in welchem Fahrzustand.", so
Preuninger.
"Hauptsache, am Ende kommt ein Entertainer raus. Einer, der
Dynamik auf den Punkt bringt. Der GT3 soll seinen Fahrer
unterhalten, mit ihm kommunizieren. Direkt und ehrlich, ohne blöd
zu schwätzen." Das ist Preuninger wichtig.
Wo wir gerade an der Frontpartie knien: Hier sind unter anderem
die Luftauslässe neu. Sie saugen die warme Luft noch besser von den
drei Kühlern (die jetzt schräger liegen) weg, verhindern
gleichzeitig Unterluft der Karosserie.
Für die Kombi aus Abtrieb und möglichst geringem Luftwiderstand
dienen zum Beispiel die Luftgardinen an den Vorderrädern oder die
Sideskirts. Preuninger lacht: "Wenn du so wenig Leitung hast, musst
du umso mehr auf die Aero achten."
"Niedriges Gewicht ist das Hauptasset des GT3. Das macht alles
andere erst möglich, zwingt uns aber auch jedes einzelne Bauteil zu
prüfen. Guck nur mal die neue Haube an. Carbon. Und trotzdem voller
Fußgängerschutz inklusive Homologation."
"Trotz OPF sind wir zehn PS stärker geworden, ohne an Gewicht
zuzulegen obwohl der Wagen größer wurde. Zum Teil gelang das durch
clevere Integration, so dient der OPF auch als Schalldämpfer."
Das Coole am GT3 ist ja, dass er vom ersten Meter an Freude
macht, schon beim Genussfahren weit abseits des, genauso gut aber
haarscharf dran am Limit. Dann natürlich auf der Piste. "Unsere
Kunden wollen genau das."