Sean Bull hat wieder zugeschlagen. Der englische Grafikkünstler beschäftigt sich gern mit der Formel 1. In seinen neuesten Entwürfen zeigt er in vielen Ansätzen, wie sich die Autos 2017 verändern werden. Zum Beispiel im Heck: Der Flügel sinkt von 95 auf 80 Zentimeter über der Referenzebene ab.
Und er verbreitert sich von 75 auf 95 Zentimeter. Vor allem die weniger nach hinten steil angestellten Autos wie der Mercedes werden mit großer Wahrscheinlichkeit eine haifischartige Flosse als Motorabdeckung tragen.
Warum? Weil der Heckflügel tiefer liegt, treffen ihn die Turbulenzen der Vorderachse. Früher wischte die Luft unter dem Flügel durch. Durch die Airbox-Segel wird die Luft beruhigt und die schlechte Strömung vom Heckflügel abgehalten. Ein stark angestelltes Auto wie der Red Bull (2016 um 1,9 Grad) könnte noch eher auf die kantige Motorabdeckung verzichten als etwa der Mercedes.
Sean Bull hat den Autos auch gleich eine andere Lackierung spendiert. Hier zum Beispiel der Force India. Wir erwarten, dass die Anordnung und Anzahl der Leitbleche vor den Seitenkästen noch viel wilder ausfallen wird als auf den Designs. Die Ingenieure haben in diesem Bereich viele Freiheiten vom Reglement.
Mit gezielt angeordneten Leitblechen können sie die Luft so um das Auto herum wirbeln, dass der Diffusor seitlich abgedichtet wird. Vor allem stark angestellte Autos profitieren davon. Die Techniker können das Heck dann noch höher anstellen, was die Traktion verbessert. Den McLaren hat Sean Bull gleich in ein komplett anderes Dress gesteckt, das an die 1970er und 1980er sowie den Beginn der 1990er erinnert.
Auch die Frontflügel wachsen in der Breite auf 1,80 Meter.
So sehen die Nasen elegant aus. Aber die meisten Teams dürften noch die aus 2015 und 2016 bekannten Stummel bevorzugen, um mehr Luft unter das Auto zu bekommen, was den Anpressdruck verbessert.
Den Toro Rosso hat Sean Bull farblich komplett umgestrickt. Würde Ihnen der Rennwagen des Red Bull-Juniorteams so besser gefallen?
Beim Renault orientiert sich der Künstler am Farbdesign aus alten Glanzzeiten von 2005 und 2006, als Fernando Alonso dem Team zwei Fahrertitel bescherte.
Auch der Sauber trägt ein komplett anderes Design. Das Grau erinnert ein wenig an den Sauber C32 aus dem Jahr 2013.
Und weil es so viel Spaß macht, bekommt auch der Manor ein neues Aussehen.
Pirellis großes Ziel ist es, den Verschleiß zu reduzieren und die Reifen besser vor Überhitzung zu schützen. Dadurch soll es den Fahrern erleichtert werden, länger hinter anderen Autos herfahren zu können, ...
In früheren Entwürfen hatte sich Bull schon einmal mit den Regeländerungen auseinander gesetzt.
Das Weltmeister-Auto bekommt mehr grüne Flächen. Im Cockpit sitzt Nico Rosberg. Damals war noch nicht bekannt, dass der Weltmeister zurücktritt. Der Flügel hat die Delta-Form.
So stellte sich der Grafiker zunächst den neuen Dienstwagen von Sebastian Vettel vor.
Die weiße Airbox muss weichen. Dafür wird das Rot dunkler. Der schwarze Frontflügel lässt das Design deutlich aggressiver wirken. Im Auto sitzt hier Hamilton. Das lassen wir unter künstlerischer Freiheit durchgehen.
Der Red Bull bleibt weiter matt lackiert. Allerdings wird das Logo nicht nur auf die Airbox gemalt, sondern direkt über das gesamte Chassis.
Auch die seitlichen Abweiser werden in das Design eingebunden.
Bei diesem McLaren-Entwurf würde der Künstler gerne sehen, wenn sich die roten Elemente bis in die Frontpartie ziehen.
Auch der Heckflügel erstrahlt in Rot. Das gibt dem Auto einen aggressiveren Look.
Die Idee für den Williams entspricht dem Wunsch vieler Fans: Die Martini-Streifen sollten viel prominenter auf dem Auto zu sehen sein.
Aber dafür bezahlt der Sponsor zu wenig. Und die anderen Sponsoren wären wohl nicht so begeistert.
Force India bekommt hier virtuell ein knalligeres Outfit auf den Leib geschneidert. Die Farben Indiens sind deutlich prominenter zu erkennen.
Auch hier würden die Hauptsponsoren wohl lieber die Farben Mexikos sehen.
Wie bei Red Bull bekommt der Stier auf der Außenhaut von Toro Rosso mehr Platz. Der "Red Bull"-Schriftzug verschwindet von der Flanke.
Die Flügel an den Seitenkästen sind sogar innen lackiert. Mal sehen, ob 2017 jemand diese Idee aufnimmt.
Eine moderne Retro-Lackierung bekommt Renault mit diesem Design verpasst. Statt nur Gelb kommen hier auch noch weiße und schwarze Elemente zum Einsatz.
Der traditionelle Look erinnert an die französischen F1-Renner aus den 70er und 80er Jahren.
Haas ist erst seit einer Saison in der Formel 1. Aber auch hier sieht der Grafiker Verbesserungspotenzial.
Die grauen Flächen fallen weg. Dafür gibt es mehr schwarz. Das Haas-Logo wandert von den Seitenkästen an die Airbox.
Auch Sauber könnte mehr aus seinem Look machen. Diese Version des Blau-Gelb-Looks sieht deutlich gefälliger aus als die etwas langweilige Lackierung, die das Schweizer Team 2016 verwendet hat.
Sollte Felipe Nasr das Team mit seinem Hauptsponsor verlassen, müsste sich Sauber ein ganz neues Design einfallen lassen.
Manor hat sich in dieser Saison schon stark verbessert. Das blau-weiß-rote Streifendesign könnte 2017 noch ausgeprägter sein, findet der Designer.
Es erinnert in der Frontansicht etwas an den Gulf-Look.
Sean Bull hat sich auch Gedanken gemacht, wie der Look von Teams aussehen könnte, die noch gar nicht in der Formel 1 sind. Hier sind die klassischen Alpine-Farben auf dem 2017er Rennwagen.
Oder wie wäre es mit einem Bugatti in der Königsklasse? Zumindest optisch wäre es eine Bereicherung.
Die 2017er Autos mal aus einer anderen Perspektive. Wie würde das traditionelle McLaren Marlboro-Design auf den neuen Formen wirken? Gar nicht schlecht finden wir!
Oder alte Benetton-Look? Gerne erinnert man sich an die wilden Jahre der Formel 1 zurück.
Skoda wird wohl nie in die Formel 1 einsteigen. Die Rallye-Farben wirken aber gar nicht schlecht auf einem Grand Prix-Renner.
Alfa Romeo hat schon bessere Chancen auf ein F1-Revival. Natürlich im traditionellen Alfa-Rot - wenn es nach den Wünschen des Designers geht.
Bei diesem Look werden Erinnerungen an Roland Ratzenberger und seinen tödlichen Unfall 1994 in Imola wach. Ohne die negativen Assoziationen hätte man den lila Rennwagen sicher als eines der schönsten Autos der F1-Geschichte in Erinnerung.
Auch das Jaguar-Design aus den frühen 2000er Jahren hat einen hohen Wiedererkennungswert. Das traditionelle britische Racing-Grün ist leider schon seit einiger Zeit aus der Königsklasse verschwunden.
Peugeot malt seine Sportwagen schon seit einiger Zeit im gold-schwarzen Zweiton-Look an. So würde das Design auf dem 2017er F1-Auto aussehen.
Volvo ist leider auch noch weit von einem Formel 1-Einstieg entfernt. Hier die traditionellen Rennfarben der Schweden auf dem Monopost-Renner der Zukunft.
Die französische Marke DS ist bislang nur in der Formel E unterwegs. Hier das violette Design eine Rennklasse höher.
Noch einmal der Alpine-Look mit den traditionellen französischen Rennfarben.
Und noch einmal Frankreich: Bugatti hat eine lange Rennsport-Vergangenheit, die leider in den letzten Jahren brach lag.
