Nun sind sie wirklich in Europa angekommen, die von Singer
Vehicle Design restaurierten Backdate-964. Wir waren mit einem der
ersten Exemplare unterwegs: dem sogenannten Monaco-Commission mit
390 PS starken Vierliter-Boxer.
Im Fall des Monaco-Autos treffen 390 PS auf 1.250 kg
Leergewicht. Ja, Leistung ist jederzeit mehr als genügend da, doch
sie bricht nicht überfallartig über Auto und Fahrer herein.
Ab 5.000 Umdrehungen gibt es noch eine Portion Extraschub, dann
hämmert der Motor sehr laut in den Innenraum, und der Wagen bügelt
die Straße so blitzartig weg, dass man mit Schalten und Lenken kaum
nachkommt.
Das voll einstellbare Öhlins-Fahrwerk zeigt sich straff, doch
keineswegs überhart, Komfort und Geradeauslauf erweisen sich als
durchaus alltagstauglich.
Das kleine Momo Prototipo-Lenkrad liegt gut in der Hand, die
Lenkung reagiert aus der Mittellage etwas zackiger als im
Serien-964 gewohnt. Doch daran hat man sich rasch gewöhnt.
Karosserieteile wie Hauben, Kotflügel und Dach werden durch
Kohlefaserteile ersetzt. Und die Radläufe vor allem hinten
großzügig ausgestellt, um den erwünschten Breitbau-Look zu
erzielen.
Beinahe 20.000 km hat der Porsche seit der Restaurierung
zurückgelegt, doch er wirkt als habe er gerade erst die
Singer-Hallen nördlich von Hollywood verlassen.
Die Philosophie des Firmengründers und Masterminds Rob
Dickinson: einfach nur schöne Autos erschaffen, mit Stil und Charme
der alten 911, doch mit der Technik, Fahrsicherheit und
Fahrleistungen eines viel moderneren Sportwagens.
Individuelle Plakette für individuelle Fahrzeuge: Jeder Singer
wird speziell auf Kundenwunsch angefertigt und dementsprechend
signiert. Die Warteliste ist dementsprechend lang.
Die von SVD restaurierten Porsche waren in den vergangenen
Jahren stilbildend in der jungen Restomod-Szene, das Vorbild, an
dem sich nicht wenige Nachahmer ausrichten. Zu Recht, wie der
dunkelblaue Monaco Commission zeigt.