Der erste Blick lässt eine Industrieanlage in der Natur vermuten. Statt die Natur zu zerstören, soll "Orca" aber zum Umweltschutz beitragen. Dafür bindet sie das Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre in Gestein.
Die sogenannte Carbon-Capture- and-Storage-(CCS)-Technologie ist auch in der Industrie stark gefragt, etwa beim Schweizer Automobilunternehmen AMAG oder dem deutschen Autobauer Audi.
So funktioniert das CCS-Verfahren im &bdquoOrca“: Luft wird von außen eingesaugt und das CO2 herausgefiltert. Mithilfe des nahen Geothermiekraftwerkes erhitzt sich die Anlage und setzt das CO2-Gas wieder frei. In Wasser aufgelöst pumpt &bdquoOrca“ dieses dann in den Basaltboden, wo es gespeichert wird.
Denn das Absorbieren des Kohlenstoffdioxids sei laut dem Leiter Nachhaltige Produktkonzepte bei Audi, Hagen Seifert, aus wissenschaftlicher Sicht "eine wichtige Maßnahme, um die Konzern-Klimaziele zu erreichen."
Im Klartext: Audi erkauft sich durch die Beteiligung an Climeworks die benötigten CO2-Werte, um die Klimaziele zu erreichen – nach demselben Prinzip wie beim THG-Quotenhandel. Der Autobauer will aber nur da, wo es aktuell technisch nicht möglich ist, neutral zu sein, durch Carbon-Credit-Projekte ausgleichen.
Beispielsweise gilt auch das Audi-Werk in Brüssel, wo der e-tron gebaut wird, als Vorzeigeprojekt. Denn es ist das erste zertifizierte CO2-neutrale Werk. Ebenso soll ein effizienter Umgang mit Ressourcen die hohen CO2-Werte in der Lieferkette drücken.