Stau-Bilanz 2022: 333.000 Stunden standen wir im Stau
Die Autofahrer auf deutschen Autobahnen mussten sich 2022 in Geduld üben – rund 474.000 Staus verzeichnet der Autoclub ADAC in seiner Jahresbilanz.
Die Gesamtlänge der Staus summierte sich im vergangenen Jahr auf 733.000 Kilometer. Damit liegt das Stauaufkommen jedoch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Die Kfz-Fahrleistung auf den Autobahnen lag im Jahr 2022 insgesamt etwa zehn Prozent über dem Vorjahreswert. Während sich das Verkehrsaufkommen Anfang des Jahres noch in Grenzen hielt, stieg es ab April dann deutlich an.
Der im Schnitt staureichste Wochentag war der Donnerstag mit rund 1.200 Staustunden. 2019 war dies der Mittwoch mit 1.850 Staustunden. An den Wochenenden wurden im Schnitt die wenigsten Staus registriert – je rund 500 Stunden an Samstagen und Sonntagen. Das höchste Stauaufkommen zählte der ADAC am Freitag, 30. September, mit insgesamt 2.250 Staustunden. Damals nutzten viele Autofahrer das lange Wochenende aufgrund des Feiertags am 3. Oktober, genauso wie am Mittwoch, 25. Mai, dem Tag vor Christi Himmelfahrt. An diesem Termin standen die Autofahrer rund 2.100 Stunden im Stau. Ein Stau-Hotspot war die Autobahn A8 bei Pforzheim, dort wird die Autobahn auf sechs Streifen ausgebaut.
Längster Stau 2022 mit 44 Kilometer Länge
Den längsten Stau gab es jedoch am Samstag, dem 23. Juli 2022 auf der A8 München in Richtung Salzburg zwischen Rosenheim und dem Grenzübergang Bad Reichenhall. Auf 44 Kilometern standen die Autofahrer. Auch die beiden weiteren Rekord-Staus liegen in Bayern. Am 15.12.2022 gab es auf der A8 Stuttgart – München zwischen Burgau und Dachau 40 Kilometer Stau, am 21.8. auf der A9 München in Richtung Nürnberg standen die Autofahrer und -fahrerinnen zwischen der Anschlussstelle Garching-Süd und Lenting 27 Kilometer im Stau.
Besonders das Bundesland Bayern hat mit vielen Staus durch die Urlauberströme zu kämpfen. Der Höchstwert wurde im Ferienmonat Juli mit über 7.000 Stunden Stau erreicht. Gefolgt von August mit 6.660 Stunden und September mit 6.300 Stunden.
Den Grund für das erhöhte Stauaufkommen in Bayern und insbesondere an den Grenzübergängen macht der Autoclub an den attraktiven Zielen in Österreich, Italien und Kroatien sowie dem Trend, mit dem eigenen Auto in den Urlaub zu fahren, fest. Dazu gesellen sich noch die massiven Behinderungen durch die Tiroler Blockabfertigung auf der A93 Rosenheim in Richtung Kiefersfelden zwischen der Anschlussstelle Oberaudorf und Kiefersfelden.
NRW mit Stau-Spitzenplatz
Nach Bundesländern aufgeschlüsselt trägt auch 2022 Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Bundesland mit den meisten Autobahnkilometern die Staukrone. 31 Prozent aller Staus wurden dort gezählt. Bayern liegt mit knapp 17 Prozent auf Platz zwei, der Bronzeplatz mit zwölf Prozent geht an Baden-Württemberg. Die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verzeichneten zusammen rund neun Prozent der Staustunden.
Aufgrund einer neuen Methodik der ADAC Datenanalyse ist ein direkter Vergleich der aktuellen Stauzahlen mit den Vorjahreszahlen nicht möglich. Die neue Methodik führt zu einem Rückgang der Stauanzahl und Staulängen. Lediglich die Staudauer ist mit der des Vorjahres vergleichbar.