Audi RS 4 im Test
Aus sechs sells wird die Gute-Acht-Geschichte. Der neue Audi RS 4 lockt mit Drehzahl anstatt mit Ladedruck, aber deswegen nicht mit weniger Faszination
Konzeptbedingt steht der Audi RS 4 mit dem Kleinen Kurs in Hockenheim etwas auf Kriegsfuß. Durch die Frontlastigkeit neigt der Allradler primär in den engen Ecken zum Untersteuern, was einer noch besseren Zeit leider im Weg steht. Das soll die Leistung der immerhin 1,7 Tonnen schweren Limousine aber nicht schmälern. Hut ab vor den 1.15,8 Minuten – mit Pirelli Corsa-Reifen wohlgemerkt. Damit rüttelt der RS 4 am Porsche 911, stürzt den BMW M3 vom Thron. Die Bremsanlage packt verlässlich und standfest zu, liefert durchweg Spitzenwerte
Mit einem Preis von 69 900 Euro steht mit dem Audi RS 4 ab Herbst ein Typ bei den Händlern, der nach wie vor ein breites Feld beackert: handzahme Limousine einerseits, herausragender Sport- ler andererseits.
Mit der Umstellung auf das Hochdrehzahlkonzept wurde das Faszinationspotenzial keineswegs geschmälert, sondern lediglich verschoben. Die Arbeits-einstellung des V8-Triebwerks verdient dabei durchweg höchs-ten Respekt. Das gilt auch für die Fähigkeiten der Bremsanlage – absolut standfest und bestens zu dosieren. Dass der RS 4 nach wie vor an einer gewissen Kopflastigkeit leidet, können weder das Sport-Fahrwerk noch die optionalen 19-Zöller mit den Pirelli P Zero Corsa-Pneus verhindern. Enge Ecken sind nicht seine Paradedisziplin, geschwungene Landstraßen sehr wohl.