Welcher Motorentyp überzeugt mit Effizienz und Power?

Drei kompakte Limousinen, drei unterschiedliche Antriebskonzepte – aber nur einer bietet das überzeugendste Gesamtpaket. Gesucht wird der Kandidat, der Fahrleistung, Verbrauch und Fahrverhalten am besten vereint.
Trotz ähnlicher Leistungsdaten von BMW 220i Gran Coupé, Audi A3 Limousine 35 TFSI und Mazda 3 Fastback zeigen sich im Detail klare Differenzen. Der Test klärt, welches Konzept das stimmigste Gesamtpaket liefert.
Die größte Differenz offenbart sich bei der Wahl des Motortyps. BMW kombiniert im 220i einen 1,5-Liter-Dreizylinder mit einem im Getriebe integrierten Elektromotor. Der Mildhybrid liefert 15 kW und 55 Newtonmeter zusätzlich, unterstützt beim Anfahren, Segeln und Rekuperieren. Die Gesamtleistung beträgt 156 PS. Audi nutzt einen 1,5-Liter-Turbovierzylinder mit 150 PS, ebenfalls unterstützt durch ein 48-Volt-System. Hier wird jedoch kein zusätzliches Drehmoment bereitgestellt, sondern vor allem Start-Stopp und Leerlaufphasen effizienter gestaltet.
Mazda geht einen anderen Weg. Der 2,5-Liter-Saugmotor verzichtet vollständig auf Aufladung, bietet aber mit 140 PS und 240 Newtonmetern das breiteste Drehmomentband bei niedrigsten Drehzahlen. Auch hier ist ein Mildhybridsystem verbaut, das primär als Startergenerator arbeitet.
Fahrleistung und Effizienz
Im Sprint auf Tempo 100 liegt der BMW mit 7,8 Sekunden klar vor Audi (Werkangabe: 8,1 Sekunden) und Mazda, der mit seiner Wandlerautomatik und der längeren Übersetzung bei über 130 km/h spürbar nachlässt. Doch Tempo ist nicht alles: Beim Verbrauch zeigt der Audi seine Effizienzqualitäten. Mit 5,9 Liter im Durchschnitt und 5,0 Liter auf der Eco-Runde unterbietet er den BMW (6,3 l/100 km) deutlich. Der Mazda liegt mit 6,9 Liter im Testfeld zurück, obwohl auf der Eco-Runde auch 5,8 Liter möglich sind. Ein Resultat seines größeren Hubraums und der fehlenden Turboaufladung.
Fahreindruck und Alltagsnutzen
Trotz ähnlicher Leistungsdaten fährt sich jeder der drei Kandidaten völlig unterschiedlich. Der BMW wirkt durch die elektrische Unterstützung besonders spontan im Antritt und begeistert mit präziser Lenkung und straffer Fahrwerksabstimmung. Komforteinbußen, vor allem bei kurzen Wellen und Querfugen, sind die Kehrseite dieser sportlichen Auslegung.
Der Audi zeigt sich ausgewogener. Seine Progressivlenkung reagiert leichtgängig, das adaptiv gedämpfte Fahrwerk bietet ausreichend Restkomfort, selbst auf 18-Zoll-Bereifung. Der Mazda überrascht mit hoher Laufruhe, kultivierter Motorabstimmung und einem insgesamt sanften Fahrgefühl. Lediglich das zu straff abgestimmte Fahrwerk lässt Unebenheiten unnötig deutlich spüren, ohne den fahrdynamischen Mehrwert des BMW zu liefern.
Im Zusammenspiel aus Fahrleistung, Verbrauch und Fahrverhalten liefert der Audi A3 das ausgewogenste Ergebnis. Er fährt sich kontrolliert, verbraucht am wenigsten und rangiert bei den Fahrleistungen nur knapp hinter dem BMW. Das Gran Coupé bietet zwar die dynamischste Abstimmung und den besten Antritt, verlangt dafür aber Zugeständnisse beim Komfort und Verbrauch. Der Mazda 3 überzeugt durch kultiviertes Ansprechen und ruhigen Lauf, bleibt jedoch beim Vortrieb und bei der Effizienz klar hinter den beiden deutschen Konkurrenten zurück. Wer einen kompakten Viertürer mit überzeugenden Fahrleistungen sucht, liegt beim Audi richtig.