Fiat Barchetta 1.8 16V

Mit dem Barchetta will Fiat die Herzen der Spider-Freunde im Sturm erobern. Das kleine Boot lockt mit italienischem Charme und dem günstigen Preis von knapp 37.000 Mark, der den Spider für weite Kreise erschwinglich macht.
Über zehn Jahre lang hat Fiatdas Segment sportlicher Autos –einst eine Domäne der italienischenMarke – geradezu sträflichvernachlässigt. Die attraktivenCoupés und die luftigen Spider derBaureihen 850, 124 und Dino, derenUrsprünge in die späten sechziger Jahre zurückreichen, haben durch die Bank keine würdigen Nachfolger erhalten und für viele eine schmerzliche Lücke im Fiat-Programm hinterlassen. Bis 1982 hielt der 124 Spider./span> noch die Fahne hoch, bevor er für die letzten drei Jahre seines bewegten Lebens von Pininfarina adoptiert wurde. Aber jetzt weht ein herzerfrischender Wind reizvolle Sportwagen überdie Alpen auf die nordeuropäischenMärkte. Unter der Führung vonPaolo Cantarella, Chef derAuto-Division im italienischenMammutkonzern, entdecken die Fiat- Ingenieure längst vergessene Stärken neu und mischen sie mit südländischem Geschick und nostalgischen Designelementen zu charaktervollen Autos für junge und jung gebliebene Leute.
Den Anfang machte das Coupémit seiner bewegenden Form, derSpider mit dem klangvollen NamenBarchetta (deutsch: kleines Boot)führt diesen Weg konsequent fort. Seine Bezeichnung sowie die knubbelige Form mit dem properen Heck und dem markanten Falz auf Höhe der Gürtellinie rufen Erinnerungen an den Ferrari 166 MM mit der offenen Touring-Karosserie wach, der zwischen 1948 und 1953 gebaut wurde, einen Zweiliter- Zwölfzylinder unter der Fronthaube und den Beinamen Barchetta trug. Klassische Details prägen denneuen Spider. Beispielsweise dieTürgriffe aus poliertem Aluminium:Sie sind denen früherFerrari-Modelle nachempfunden, genaugenommen ziemlich unpraktisch,aber schön. Auf Knopfdruck des Daumens reckt sich den Fingern ein zierlicher Hebel entgegen, der auf Zug die Tür freigibt. Man öffnet den Barchetta also nicht gedankenlos, sondern mit Bedacht. Und das ist gut so, bietet er doch seinem Fahrer zahlreiche Reize, die den Umgang mit ihm außerordentlich vergnüglich gestalten. Sein Cockpit gleicht einem etwas eng geschnittenen Freizeitanzug, wobei der weite Verstellbereich der gut profilierten Sitze und das höhenjustierbare Lederlenkrad auch langgewachsenen Personen eine ausgezeichnete, tiefe Sitzposition ermöglichen.
Die Augen registrieren mit Wohlwollen in Wagenfarbe lackierte Flächen unterhalb des Armaturenbretts und in den Türinnenseiten, runde Belüftungsrosetten wie im Ferrari, eine adrett gestaltete Mittelkonsole mit praktischen Drehschaltern für Heizung und Lüftung sowie dem formschlüssig integrierten Radio (Serie). Hinter dem Sportlenkrad mitserienmäßigem Airbag stecken dreiRundinstrumente, derenÜbersichtlichkeit bei Tageslicht etwasunter den zu fett gedrucktenschwarzen Zahlen auf weißem Grundleidet. Nachts ändert sich dasBild, weil dieInstrumentenbeleuchtung schlankeZiffern aus der klobigenBeschriftung zaubert. Zudem bietetdas Cockpit ausreichend Stauraum:tiefes Handschuhfach,Ablagekästchen zwischen den Sitzen (beide abschließbar), Kartentasche in der Fahrertür und – bei geschlossenem Dach – das gesamte Volumen des Verdeck- kastens, der dank vorklappbarer Sitzlehnen gut zugänglich ist und Platz für flache Taschen bereithält.