Honda FCX Clarity im Fahrbericht

Die Bedingungen hätten kaum schlechter sein können: Ein ausgedehnter Test mit dem Honda FCX Clarity Brennstoffzellenauto aus Kleinserien-Produktion mitten im grimmigsten Winter seit Jahren – da konnte so einiges schief gehen.

Weltweit laufen rund 20 Honda FCX Clarity in privater Hand

Beispielsweise, dass die Zelle morgens eingefroren ist und keinen Strom zum Fahren liefert, weil die Nacht harten Frost gebracht hat. Aber nichts dergleichen geschah. Selbst bei tiefen Minusgraden meldete sich der Antrieb nach spätestens zehn Sekunden leistungsbereit – manch moderner Diesel lässt sich länger bitten. Mittlerweile sollen auch minus 30 Grad Celsius für die Zelle kein Problem mehr darstellen, und der Praxistest lieferte keinen Grund, daran zu zweifeln. Probleme machte der Winter trotzdem, denn die Heizleistung des Clarity ist schwach. Die Kunden, meist handverlesene US-Prominente, die das Auto für 600 Dollar inklusive Wartung und Versicherung monatlich leasen können, werden dies verschmerzen. Denn sie gehören zu einem sehr exklusiven Zirkel: Weltweit laufen derzeit knapp 20 Clarity in privater Hand.

Ganze 206 Wasserstoff-Zapfstellen gibt es – weltweit

Dass es nicht mehr sind, liegt auch am praktisch nicht vorhandenen Tankstellennetz. Ganze 206 Zapfstellen gibt es, 2009 sind nur 18 eröffnet worden – rund um den Globus. Grund genug für die Hersteller Daimler, Ford, GM/Opel, Honda, Hyundai, Kia, Renault/Nissan und Toyota, diese Technik nun gemeinsam voranzutreiben, um ab 2015 endlich eine nennenswerte Stückzahl von Brennstoffzellenautos anbieten zu können. Die (nicht) vorhandene Infrastruktur gibt jedoch wenig Anlass zur Hoffnung, dass der Durchbruch gelingen kann.

Schon der an sich simple Tankvorgang, vergleichbar mit dem von LPG, führt an der Wasserstoff-Tankstelle bei Stuttgart fast nie zum Erfolg. Mit den zum Volltanken notwendigen 350 bar Druck konnte die Anlage nicht dienen. Der Clarity selbst spulte seine Kilometer dagegen völlig problemlos ab.