Jeep Grand Cherokee 4.7 V8, Land Rover Discovery 4.0 V8i, Toyota Land Cruiser 100 V8, Mercedes ML 430

Mit starken Achtzylindermotoren und luxuriöser Ausstattung gehören sie zur Creme der Geländewagen: der Jeep Grand Cherokee V8 und der Mercedes ML 430. Dem Aufgebot des Daimler-Chrysler-Konzerns stellen sich der britische Land Rover Discovery V8i und der Toyota Land Cruiser 100 V8 aus Japan.
Sie haben schon etwas für sich, die großen Achtzylinder. Leise und kultiviert lassen sie die schweren Geländewagen auf der französischen Autoroute du Soleil dahingleiten, Steigungen werden mit müheloser Leichtigkeit glattgebügelt.
Die Tachonadeln pendeln bei der Fahrt zum Off-road-Versuchsgelände der Firma Goodyear in Mireval knapp oberhalb des gesetzlichen Limits von 130 km/h. Die Motoren begnügen sich dabei mit zivilen Drehzahlen, was auf erträgliche Verbrauchswerte hoffen läßt. Beim Tankstopp in Montélimar beweisen die starken Riesen trotzdem, daß niemand derartigen Zwei-Tonnen-Brokken mit archaischen Luftwiderstandsbeiwerten zwischen cW 0,39 (Mercedes) und cW 0,45 (Jeep) straflos zu solchem Antriebskomfort verhilft. Der Mercedes und der Jeep liegen bei knapp über 15 Litern, der Land Rover hat auf 100 Kilometer einen Liter mehr geschluckt, der Toyota markiert mit 17,5 Litern die Spitze. Im Umweltkapitel erleiden deshalb alle vier einen Einbruch. Unter solchen Aspekten sind die üppig motorisierten Allradler nun einmal eine fragwürdige Sache, die zwangsläufig die Frage aufwirft, wer Autos dieser Machart braucht. Ein Großteil der Kundschaft kauft sie nicht, um damit ins Off-road-Abenteuer zu ziehen. Geschätzt wird vor allem die hohe Anhängelast. Selbst Pferde- oder Bootsanhänger ziehen die starken Bullen ohne erkennbare Mühe. 3,5 Tonnen dürfen bei Jeep, Toyota und Land Rover an den Haken.
Mercedes setzt die Grenze bei 2,65 Tonnen, offeriert aber einen nachträglichen 3,5 Tonnen-Eintrag in die Kraftfahrzeug-Papiere.
Der Mercedes übernimmt in dieser Runde ohnehin eher die Rolle des sportlichen Allrounders. Mit seinem 4,3 Liter- V8, der in der Leistung die Motoren der Konkurrenz weit übertrifft, erreicht er die besten Fahrleistungen und unterstreicht zudem seinen Komfortanspruch mit einer bis in den oberen Drehzahlbereich überzeugenden Laufkultur. Auch die sehr weich schaltende und schnell reagierende Automatik, die als einzige fünf Fahrstufen vorweisen kann, beweist eindrucksvoll, was Stand der Technik ist. Die lange Übersetzung der fünften Fahrstufe reduziert das Geräusch, und sie sorgt zusammen mit der modernen Motortechnik dafür, daß der Mercedes den geringsten Testverbrauch erzielt. In der Laufkultur, einem der wesentlichen Argumente für den Kauf eines großen Achtzylinder., kann ihm nur die Maschine des Toyota das Wasser reichen. Die läuft bei hohen Drehzahlen sogar noch eine Spur ruhiger.