In St. Michael im Lungau versammelten sich das sport
auto-Test-Team, etliche Fahrer, der Fotograf und zehn verschiedene
Allradmodelle neun verschiedener Hersteller.
Die gängigsten Zutaten moderner Allradsysteme sind permanente
Verfügbarkeit, variable Kraftverteilung und ein Mittendifferenzial
mit elektronisch gesteuerter Lamellenkupplung.
Mit überaus stabilem Heck, aber stark untersteuernd und trotz
der auf anderen Autos klaglos funktionierenden Dunlop-Pneus mit
überraschend geringer Führung an der Vorderachse.
Der als einziges Auto im Test über ein manuell regelbares
Visco-Mittendifferenzial verfügende Rallye-Basissportler sich weder
auf Nässe noch auf Eis und Schnee beeindruckend in Szene
setzen.
Erst beim einige Tage später im auf dem Dunlop-Test-Center in
Wittlich angesetzten Nass-Handling muss er seinem mit 7,9 Kilogramm
pro PS vergleichsweise stattlichem Leistungsgewicht Tribut
zollen.
Mit 1.37,3 Minuten sichert sich der sehr stabile und über eine
gut führende Vorderachse sowie eine auch auf Nässe exzellent
verzögernde Bremse verfügende Mini in dieser Disziplin nurmehr den
sechsten Rang.
Zwar reagiert der Brite sehr feinfühlig auf Lenkbefehle, aber
wenn das Heck erst einmal ins Rutschen kommt, drückt es aufgrund
der stattlichen Masse stärker, als einer präzisen Kursfindung gut
tut.
Auf Nässe ist der Bentley noch weniger einzuschätzen: Er drückt
und schiebt, wie es ihm gefällt und nervt zudem mit nicht wirklich
in das edle Umfeld passenden, hörbaren ABS-Eingriffen.
Die aufregend neue Interpretation des SUV-Gedankens tritt als
einziger Kandidat im Feld mit Dieselmotor an. Das 2,2 Liter große
Turbo-Triebwerk leistet 190 Pferdestärken und stemmt bei Bedarf bis
zu 420 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle.
Zwar lässt sich der Insignia aufgrund des sanft nach außen
drängenden Hecks vorbildlich mit dem Gas dirigieren, wirklich
schnell gerät die Fahrt auf dem verschneiten Oval mit 2.03,6
Minuten jedoch schon deshalb nicht, ...
Zum einen reagiert der Viertürer nicht wirklich direkt auf
Lenkbefehle, zum anderen will die schlichte Kompaktkarossere in
Bewegung gehalten werden, wenn präzises Umsetzen gefragt ist.
Die interessante Wahl des Reifenformats mag daran nicht ganz
unschuldig sein: Vorn messen die Laufflächen der auch über ein
beeindruckend hohes Grip-Niveau verfügenden Dunlop SP Winter
Sport-Pneus 235, hinten 225 Millimeter.
Den Nasshandling-Kurs in Wittlich umrundet der auch hier leicht
untersteuernd zu Werke gehende, hinten aber super stabile und mit
einer sehr feinen ABS-Regelung ausgestattete Audi in 1.37,1
Minuten.
Nur der überaus verlässlich in der Spur bleibende, Conti Winter
Contactbereifte Mercedes CLS 500 4Matic überzeugt mit einer
Rundenzeit von 1.35,9 Minuten auf Nässe.
Das deutliche mitlenkende Heck war auch im Nasshandling ein
Thema und erklärt die halbe Sekunde, die der Porsche auf diesem
Terrain auf das deutlich stoischer zu Werke gehende Mercedes Coupé
verliert.