Die sport auto-Redaktion hat im Jahr 2016 einiges erlebt. Dabei
waren auch einige Autos, die uns richtig überrascht haben. Und die
stellen wir hier vor.
Automatik oder Handschalter? Mit dem erstmals erhältlichen
Automatikgetriebe ist die Z06 auf dem Kleinen Kurs knapp eine
Sekunde schneller als mit dem serienmäßigen Handschalter.
Vorschau auf Heft 3/2017 (erscheint am 19. Januar 2017): Eine
Nacht in Hockenheim - Was ist eigentlich nachts auf einer
Rennstrecke los? ’ne Menge, wenn man den Generalschlüssel hat und
dazu einen Längs- und Quertreiber wie die Corvette Grand Sport
Und warum das alles? Weil Chevrolet seit 1998 mit der Corvette
konsequent und ununterbrochen Motorsport betreibt – und Jahr für
Jahr weitere Verbesserungen in das Straßenauto einfließen lässt.
Und bald kommt die C8 - der ultimative Sportwagen, weil
Mittelmotor.
Zum 40. Geburtstag des Fiesta bringt Ford quasi einen
Sonderdruck des ST raus: Mehr Ladedruck macht ihn zum ST200 mit
satten 200 PS und 320 Nm Overboost.
Der Alfa zählt ebenfalls zu jenen Autos, die auch diesseits
einer Rennstrecke viel Freude bereiten, trotz der hohen Leistung.
Einfach, weil die Giulia sich echt anfühlt. Und lebendig.
Selbst auf buckligen englischen Landstraßen macht der Evora
Sport 410 eine gute Figur, das vermittelte Gefühl der hydraulischen
Lenkung ist grundehrlich. Und dann ist da ja noch was gewesen:
Dieser Blick in den Rückspiegel auf die Mechanik des
Wastegate-Ventils. Einfach herrlich.
Numero 2: "50 Jahre ist er nun alt, der Lamborghini Miura mit
quer eingebautem V12. Und wie schön sieht die Mittelmotor-Legende
heute noch aus. Autodesign-Koryphäe Marcello Gandini hat dem Miura
eine Karosserie gezeichnet, die auch 50 Jahre später zeitlos
wirkt.
"Ganz einfach zu fahren ist der Miura nicht. Mich hat besonders
der Fünfgang-Handschalter fasziniert. Die rechte Hand muss fest
zupacken, der Arm ordentlich Kraft aufbringen, um die Gänge
reinzuwuchten."
"Moderne Sportwagen sollten sich am Miura ein Beispiel nehmen,
und nicht allzu sehr nach Perfektion streben. Denn Perfektion raubt
ihnen irgendwann die Seele."
Die neue Renault Alpine ist noch nicht enthüllt, aber schon
bestellbar.
Schade nur, dass der Caterham-Abkömmling keine Straßen bevölkern
wird: Einen C120 wird es nicht geben. Schade.
Beim Macan GTS packt Porsche alle Zutaten hinein, die einen GTS
ausmachen: Sehr straffes Fahrwerk, markanten Auspuff-Sound,
Torque-Vectoring und ein Hinterachs-Verteilergetriebe.
Und: Man muss nicht mehr wie früher fürchten, dass erstens das
Interieur bei der ersten Bodenwelle kapituliert und in seine
Einzelteile zerfällt. Und zweitens: Der neue Camaro kann und will
Kurven mehr als sein größter Gegner, der Mustang und ... hach,
dieser Chevy-V8.. Fantastisch!"
Auf jeder gewundenen Landstraße hält ein ST200 mit den ganz
großen Kalibern mit - macht dabei aber viel mehr Spaß. Weil: Du
kannst mit ihm an seine Grenzen gehen und wirst dafür nicht
eingesperrt. Geblitzt werden kannst du aber trotzdem... Ups."
Meine Jahresüberraschung ist die Giulia Quadrifoglio. Als sie
vorgestellt wurde, dachte ich, es würde sein wie mit jedem halbwegs
motivierten Alfa zuvor: Beim ersten Anblick kniet man nieder, und
nach zwei Kilometern schlägt man nur noch die Hände über dem Kopf
zusammen.
Diesmal jedoch haben sie alles richtig gemacht. Großartige
Ergonomie, fulminanter Motor, perfekte Gewichtsverteilung,
Schaltgetriebe und eine Abstimmung, die einen in Kurven keilt.
Für unseren Testfahrer Uwe Sener konnte es 2016 nur eine
Überraschung geben. Oder nur eine, die ihn so richtig überrascht
hat. Und nein, das war nicht, dass es Kollege Domes geschafft hat,
den Nissan 370Z heile durch den 18-Meter-Slalom zu bugsieren,
sondern ...
1. Platz in der Kategorie "Import-Fahrzeuge Serienautos Coupés
bis 100.000 Euro" - Chevrolet Corvette Gran Sport mit 25,4 Prozent.
Technische Daten: V8, 466 PS, 6162 cm3, 0–100 km/h: 3,9 s, Vmax:
290 km/h, 1499 kg.
Wahnsinn, da hätte ich eher auf meinen akut abstiegsbedrohten
Herzensfußballverein gewettet als auf die Bestzeit durch den
Mercedes-AMG GT R auf der Nordschleife. Das soll nicht respektlos
klingen, aber wer hätte gedacht, dass der GT R unglaubliche 25
Sekunden schneller sein wird als der GT S? Beeindruckend ist nicht
nur, dass er so viel schneller ist, sondern wie der GT R diese
Fabelzeit realisiert.
"Der GT4 Clubsport sollte kein zweites Cup-Rennauto werden, aber
es war auch nicht damit getan, die Teppiche zu entfernen und Slicks
draufzuschnallen", erklärt Clubsport-Projektleiter Scholz.