Diese beiden Audi-Modelle zählen zu den größten und besten SUV hierzulande. Doch während der Q8 auf einen Dreiliter-Diesel setzt, wartet der E-Tron Sportback mit E-Motoren und elektrischem Allradantrieb auf. Welcher bietet das bessere Paket?
Diese beiden Audi-Modelle zählen zu den größten und besten SUV hierzulande. Doch während der Q8 auf einen Dreiliter-Diesel setzt, wartet der E-Tron Sportback mit E-Motoren und elektrischem Allradantrieb auf. Welcher bietet das bessere Paket?
8,7 Sekunden braucht der E-Tron für den Sprint auf 130 km/h. Der leichtere Q8 nimmt sich 1,9 Sekunden mehr Zeit und fällt bis 180 km/h weiter ab.
Der wuchtige E-Tron 55 – hier als Sportback in Coupéform – trägt unter seiner Fahrgastzelle einen rund 700 Kilo schweren Batterieblock mit einer Kapazität von 95 kWh. An jeder Achse sitzt ein Asynchron-Elektromotor.
10 Jahre verlangt der Staat vom Besitzer des E-Tron keine Kfz-Steuern, während für den Q8 in diesem Zeitraum insgesamt 6.290 Euro fällig werden.
Die E-Maschinen sitzen samt Leistungselektronik an der jeweiligen Achse und entwickeln im Verbund bis zu 300 kW und 664 Newtonmeter.
Ein komfortbetontes Luftfahrwerk, tiefer Schwerpunkt, niedrige Sitzposition und bequemes Mobiliar: im E-Tron lässt es sich sehr entspannt reisen.
Die Akkukapazität von 95 kWh reicht nicht für 300 Kilometer.
Gleichmäßige Kraftentfaltung beim E-Tron ohne grummeligen Motor.
Der schwere E-Tron gerät früher aus der Fassung, wankt mehr und kann seinen Fondpassagieren auf welligen Strecken deutliche Hubbewegungen nicht ersparen.
Schnellladen gelingt mit bis zu 150 kW – nicht so rasant wie im E-Tron GT (270 kW), aber guter Standard. So sind nach gut 23 Minuten 80 Prozent der Kapazität erreicht.
Den Gesamtsieg erkämpft sich der E-Tron. Spurtstark, komfortabel und sicher, ist er ein sehr bequemes E-Auto – solange er wegen IT-Bugs nicht spontan stehen bleibt.
Der Antrieb im Q8 ist schnell erklärt: Vorne sitzt ein Dreiliter-V6-Diesel mit 286 PS und 600 Nm Drehmoment ab 1.750/min, der seine Kraft über eine Achtgangautomatik und ein mechanisches Mittendifferenzial (Kraftverteilung 40 : 60) an alle Räder weiterleitet.
Darf der Q8 50 TDI auf dem Bürgersteig parken? Nein, darf er nicht. Wobei er mit 2.900 Kilo Gesamtgewicht so knapp über dem Limit liegt, dass Laternenparker fast schon wieder ablasten könnten.
Allradantrieb, 22 Zoll große Räder und mitlenkende Hinterachse zeichnen den Q8 aus.
Der Dreiliter-Diesel leistet sich eine deutliche Anfahrschwäche und klingt kernig, ist aber für diese Gewichts- und Wagenklasse sehr sparsam.
Beide SUV sind gut verarbeitet und üppig ausstaffiert. Der E-Tron erscheint in der Advanced-Ausführung mit S-line-Interieur, der Q8 mit S-line-Sportpaket.
Virtuelle Cockpits haben beide, einen Drehzahlmesser nur der Q8.
Die geteilte Rückbank des Q8 ist zwar nicht so bequem gepolstert wie die im E-Tron, dafür aber viel variabler.
6 km/h ist der allradgelenkte Q8 im doppelten Spurwechsel schneller als der E-Tron Sportback. Im Slalom liegen die beiden Audi hingegen fast gleichauf.
Der Q8 überrascht dank seiner Allradlenkung mit enormer Agilität. Wirklich beachtlich, wie flink der zwei Meter breite SUV über unsere Hausstrecke kurvt.
Rein funktional steht der Q8 besser da, so stylish er auch sein mag. Eine um zehn Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank oder ein Gepäcksicherungsnetz, das sich hinter den Vordersitzen einhängen lässt, hat nur er zu bieten.
Erstaunlich ähnlich sind sich die beiden beim Kofferraumvolumen, selbst mit umgeklappten Fondsitzlehnen und dachhoher Beladung beträgt die Differenz maximal 100 Liter.
Damit steht also schon mal fest: Der E-Tron ist kraftvoller und komfortabler als der etwas widerborstige Q8, der aber bei Verbrauch und Reichweite groß auftrumpfen kann.