Dreizylinder City-SUV mit Frontantrieb

Audi Q2 1.0 TFSI Sport, Kia Stonic 1.0 T-GDI Spirit, Seat Arona 1.0 TSI Xcellence, Exterieur

Die Beliebtheit von SUVs kennt keine Grenzen. Es muss nicht immer ein großes spritschluckendes Ungetüm sein, auch kleine City-SUV finden immer mehr Käufer. Im Test Audi Q2 1.0 TFSI, Kia Stonic 1.0 T-GDI und Seat Arona 1.0 TSI mit Dreizylinder und Frontantrieb.

Drei Zylinder genügen den Minis für ordentliches Temperament unter 7,5 Liter Verbrauch. Dabei ist der Seat mit 7,1 Litern im Testmittel der Sparsamste, gefolgt vom Kia mit 7,3 Litern und Audi mit 7,4.

68 Meter reichen dem Q2, um aus 140 km/h bis zum Stillstand abzubremsen. Der Stonic schwächelt deutlich und braucht mit 73 Metern über eine Wagenlänge mehr Bremsweg. Dem Arona reichen 71 Meter.

Der Audi Q2 ist schon etwas länger auf dem Markt, als die zwei neu erschienenen Konkurrenten. Beim Preis kann er mit denen nicht mithalten. Der Einstiegspreis liegt bei 23.400 Euro, es können aber auch schnell 30.000 Euro werden.

Bei der Beschleunigung von 0 auf 100 wird der Audi mit 10,7 Sekunden auf den letzten Platz verwiesen. Dafür kann er mit einer Höchstgeschwindigkeit von 194 km/h punkten. Im Slalom, sowie beim Ausweichtest kann der Audi nicht ganz die Tempi der zwei anderen mitgehen, auf öffentlichen Straßen ist das aber nicht wirklich wahrnehmbar.

Der Audi ist zwar teuer, kann dies aber mit überzeugendem Fahrkomfort rechtfertigen. Egal ob beim Federungskomfort oder beim Geräuscheindruck der Audi liegt vorne. Dazu sei angemerkt, dass unser Testwagen mit den 800 Euro teuren Adaptivdämpfern ausgestattet war.

Für die Felgen im 18-Zoll-Format müssen 850 Euro investiert werden. Die Grundausstattung begnügt sich mit 16 Zoll großen Stahlfelgen inklusive Radblenden.

Auch beim Q2 verfolgt Audi die Strategie von wenigen Tasten und einem aufgeräumten Interieur. Die Qualität ist beim Audi insgesamt höher als bei der Konkurrenz, dennoch sind auch hier Flächen aus hartem Kunststoff an Bord.

Ausstattungsoptionen wie etwa das digitale, sehr wandelbare Cockpit sind verlockend, treiben den Preis aber weiter in die Höhe. Mindestens 650 Euro sind für die Anzeigen fällig, die zusätzlich unter anderem das fast 3.000 Euro teure Navigationssystem MMI plus benötigen.

Das MMI plus gibt seine Inhalte auf einem 7" großen Bildschirm wieder und verfügt über eine Online-Anbindung.

Bedient wird über den bekannten Dreh-Drück-Steller mit Touchpad und Direktwahltasten. Bei der guten Bedienbarkeit des Audi können die anderen zwei Konkurrenten allerdings mithalten.

Der Einstieg in den Fond wird durch die engen Türausschnitte erschwert. Die Rückbank ist zwar grundsätzlich langstreckentauglich, die Lehne steht aber etwas zu steil.

Die in drei Teilen klappbaren Rücksitzlehnen zur optimalen Nutzung des Gepäckraums kostet 250 Euro extra. Das Standardvolumen des Audis von 405 Litern kann keiner der zwei Kontrahenten toppen.

Optisch ist der Ibiza sofort als Basis des Arona zu erkennen. Wer das Auftreten weiter modernisieren möchte, kann die moderat gepreisten LED-Scheinwerfer bestellen (600 Euro).

Auffällig sind die stark ansteigende Fensterlinie und die seattypischen Ecken und Kanten. Aber nicht nur optisch gibt der Seat den temperamentgeladenen Spanier. Er lenkt zackig ein und die deutschen Adoptivdrillinge unter der Haube drehen willig hoch. Nach 10,4 Sekunden sind Tempo 100 erreicht.

Maximal sind bis zu 182 km/h möglich. Doch übermäßige Freude wird angesichts der extrem hohen Windgeräusche und des ab 140 km/h schwächelnden Dreizylinder nicht aufkommen.

Der Seat lebt auf großem Fuß. Der Testwagen war mit 18-Zöllern ausgestattet, die mit 215er-Pirellis bestückt waren, ausgestattet. Für die ausladende Felgengröße verlangt Seat 720 Euro extra.

Bei der Materialqualität wird der Kostenzwang der Ingenieure deutlich. Durch den weichen, lederähnlichen und mit Kontrastnähten bestickten Armaturenträger oder die 500 Euro teuren Sportsitze mit Alcantara-Mittelbahnen wird der Qualitätseindruck allerdings deutlich verbessert.

Das Radio mit Apple Carplay und Android Auto ist Bestandteil der Xcellence-Ausstattung und für viele heutzutage Pflicht.

Schnäppchenjäger aufgepasst: Der Abstandsregeltempomat kostet nur 200 Euro Aufpreis. Da heißt es schnell zuschlagen.

Das DSG-Getriebe erhöht den Komfort und überzeugt nicht nur im Audi, sondern auch in Kombination mit dem Spanier.

Auf der zweiteiligen Rücksitzbank können auch Erwachsene eine gewisse Zeit ganz bequem Sitzen. Für größere Reisen mit vier Erwachsenen sollte man sich dann allerdings eine Fahrzeugklasse höher umsehen.

Der ebene Kofferraum des Seat ist mit 400 Liter nahezu genauso groß, wie der des Audis. Umgeklappt wir im Verhältnis 60:40, dann stehen bis zu 1.280 Litern zur Verfügung. So viel Laderaum bietet sonst keiner.

Die Tigernase als Designmerkmal der Koreaner ist auch beim neuen Stonic vertreten. LED-Scheinwerfer oder Xenon-Licht gibt's auch gegen Aufpreis nicht.

Der kleine Dreizylinder befeuert den kleinen Stonic lebhaft und ist stets leistungsbereit. Den Standardsprint absolviert der Kia in 10,3 Sekunden. Ende der Beschleunigung ist bei 185 km/h. Bei der Geräuschdämmung des Motors gibt es allerdings Bedarf zur Nacharbeit.

Der Koreaner lässt sich mit Leichtigkeit, flink um die Kurven bewegen. Dennoch könnte die Lenkung etwas mehr Präzision vertragen und auch der Federungskomfort ist verbesserungswürdig.

Beim Stonic wurden nicht ganz so dicke Schlappen aufgezogen. Im Radhaus drehen sich 17-Zöller mit 205er Reifen. Das ist immerhin die Einstiegsfelgengröße einer aktuellen S-Klasse.

Die Koreaner haben mächtig aufgeholt. Das Cockpit zeigt sich klar gezeichnet und die Bedienung ist top. Bei der Qualitätsanmutung liegt der Kia auf einem Niveau mit dem Seat. Auf großflächig verbautes Hartplastik kann in dieser Preisklasse nicht verzichtet werden.

Gute Bedienbarkeit kann auch auf das Multimediasystem übertragen werden. Die Eingabe erfolgt über Direktwahltasten und Drehregler. Für die Navigationsfunktion verlangt Kia zusätzliche 690 Euro.

Auch bei den Kleinen gibt es mittlerweile einige Assistenzsysteme. Beim Kia gibt es Fahrspurassistenz serienmäßig im Spirit, Totwinkelwarner gegen Aufpreis.

Auch wenn das Wetter trist, kalt und grau ist, die grünen Kontrastfarben im Innenraum sowie Lenkrad- und Sitzheizung halten einen bei Laune.

Außen überzeug der kleine Stadt-SUV mit kompakten Abmessungen und dennoch gibt es hinten genügend Platz. Auf der großen und komfortablen Rücksitzbank sitzt es sich gut.

Trotz seiner Variabilität liegt der Ladeboden tief hinter der Heckklappe. Das Kofferraumvolumen fällt etwas geringer aus als bei der Konkurrenz. 352 Liter stehen zur Verfügung, aber man kann ja auch noch umklappen und dann sind es immerhin 1.155 Liter.

Platz eins schnappt sich der Audi Q2. Er kann fast alles etwas besser als die Konkurrenz und daher seinen hohen Mehrpreis wert. Der Konzernkamerad Seat bildet das stimmige, sportliche Paket auf Platz zwei. Der preislich überzeugende und bedienfreundliche Kia macht vieles richtig und bietet zudem überzeugende sieben Jahre Garantie. Dennoch muss er sich mit Platz drei begnügen.

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