Sechs Zylinder nicht über zwei Autos verteilt sondern in einem.
Doch wer bietet mehr Antriebsluxus? BMW 540i xDrive oder Mercedes E
400 4Matic ?
Gedeckte Farben, wenig Zierrat – E-Klasse und 5er tragen ihren
Schmuck nach innen.
1.779 kg bringt der BMW vollgetankt, aber ohne Passagiere auf
die Waage. Damit ist er 111 Kilogramm leichter als der
Mercedes.
Die siebte Auflage des 5er BMW und die fünfte Auflage der
Mercedes E-Klasse liegen in ihrer Güte mittlerweile so eng
beieinander, dass sich die Entscheidung guten Gewissens aus
emotionalen Vorlieben treffen lässt.
Im Legend-Paket für 2.000 Dollar im Monat: Der BMW 540i
Mehr Radstand für mehr Platz auf der Rückbank. Vorne war es
bislang schon geräumig.
LED-Scheinwerfer sind im 5er Serie. Die adaptive Variante des
Testwagens kostet jedoch 1.490 Euro Aufpreis.
Der Reihensechszylinder-Biturbo legt druckvoll los, trompetet
dabei. Dank seines Gewichtsvorteils von 111 kg bietet der 340 PS
starke 540i xDrive die besseren Fahrleistungen.
Typisches BMW-Interieur: fahrerorientierte Mittelkonsole und
iDrive mit vielfältigen Bedienmöglichkeiten. Verarbeitung und
Materialien sind tadellos.
Für den 5er hat BMW einen Startbildschirm mit konfigurierbaren
Kacheln entwickelt. Neu: Parkplatz-Suchmodus
Die gut konturierten und belederten Sportsitze im 5er sind
Bestandteil der Sport Line.
Serienmäßig mit dabei - die elektrische Sitzverstellung.
Im Fond nimmt sogar ein Vorstand gerne Platz und freut sich über
viel Oberschenkelauflage.
Sitzheizung und getrennte Klimaregelung für die Rücksitzbank
sind in dieser Klasse mittlerweile Standard.
530 Liter Volumen bietet der BMW für allfällige Transportzwecke
an.
Bekannt aus dem BMW 7er - den smarten Schlüssel mit Display gibt
es nun auch im 5er.
Die E-Klasse präsentiert die Linienführung des Hauses mit
selbstbewusster Zurückhaltung.
Dass der Mercedes bei der Bepunktung des Federungskomforts knapp
vorbeizieht, verdankt er nur seinem erstklassigen
Luftfederungswiegen auf langen Bodenwellen.
In der Avantgarde-Version verzichtet auch der Mercedes auf
üppigen Chrom-Zierrat. Die adaptiven LED-Scheinwerfer gibt es
optional gegen 2.320 Euro Aufpreis. Serie ist trotz des
beachtlichen Grundpreises von über 62.000 Euro nur H7-Halogen.
Würde- und kraftvoll schiebt der Dreiliter-Biturbo an, klingt
mächtig. Die Fahrleistungen liegen minimal unter dem Niveau des
BMW. Dabei ist der schwerere Mercedes auch weniger sparsam.
Die E-Klasse führt einen cleveren Spagat aus. Die unaufgeregt
dahinfließenden Flächen transportieren oberklassigen Luxus und
Gediegenheit in das Interieur. Die zwei großen Displays bringen
innovativen Charakter ins Cockpit.
Die Designo-Ledersitze gibt es nur in Verbindung mit der
gleichnamigen Ausstattungslinie. Alles in allem für 5.831 Euro
Aufpreis.
Und dabei ist die Sitzheizung für 428,40 Euro noch nicht mal
enthalten. So verspielt sich der Mercedes das Kostenkapitel.
Bequem ist es auch auf der Rückbank der E-Klasse, nur die
Beinauflage fällt weniger üppig aus.
Die Klimaautomatik der E-Klasse ist im Fond nur für eine Zone
regelbar. Sitzheizung hinten kostet selbstredend Aufpreis.
Mit 540 Litern überbietet der Mercedes den Laderaum des 5er (530
Liter) minimal.
10,0 l/100 km Superbenzin verbraucht der 540i xDrive im
Testmittel auf 100 Kilometern, während der E 400 4Matic für die
gleiche Strecke 10,4 Liter benötigt.
Beide Limousinen haben sich auf einem derartig hohen Niveau
angeglichen, dass am Ende wohl die persönliche Präferenz
entscheidet. Da dieser Vergleich aber nicht unentschieden ausgehen
kann, sichert sich der BMW in Summe den Sieg.
Mehr Platz, kürzerer Bremsweg, größeres Multimedia-Angebot,
kräftigerer Antritt, niedrigerer Verbrauch, bessere Ausstattung –
so addieren sich die Punkte zum Sieg für den 540i xDrive.