Auf den ersten Schock folgt die Erkenntnis: Nein, bei diesem
Wagen handelt es sich nicht um einen wilden Eigenbau, sondern um
eines der teuersten Kleinserienfahrzeuge der 1970 bis 80er, den
Bristol 412.
Je intensiver man ihn betrachtet, desto mehr gewinnt er. Länge
läuft, zumindest beim Bristol 412. Zagato war eben noch nie ein
Mainstreamer. Der Radstand beträgt 2,90 m.
Wie ein Bootsmotor hängt der Chrysler-5,9-Liter-V8 im engen
Schacht. Die Karosserie besteht aus leichtem Aluminuim, das
Gesamtgewicht liegt bei 1.690 kg..
Bristol Cars wurde 1946 alsSparte der Bristol Aircraft Company
gegründet, die vor allem für die Royal Airforce leichte und
mittlere Bomber herstellte, die die Namen Bristol Blenheim und
Bristol Beaufighter trugen. Diese Namen wurden auch später für die
Automobile übernommen.
Im Innenraum gibt sich der Bristol verspielt-chaotisch: Eine
Uhrensammlung sitzt in einem Armaturen-Block, die Schalter, deren
Funktion man im "Trial-and-Error"-Verfahren herausbekommt, sind
wild verteilt.
Ersatzteile sind teuer, sobald die Karosserie betroffen ist,
sogar exorbitant teuer. Die Komponenten für die
US-Großserientechnik kauft man besser im freien Handel.
Fazit von Alf Cremers zum Bristol 412: "Man braucht einen langen
Tag, um sich den Bristol 412 schönzufahren. Lieben wird man ihn
wohl nie. Für einen wahren Exzentriker ist er zu unauffällig und
für einen Luxuswagen zu krude.
Das ist eine Zerreißprobe für den Besitzer. Der Charakter des
412 ist angenehm, souverän und leise. Aber das ist ein Silver
Shadow auch, und schön obendrein."