Familienväter haben es beim Autokauf durchaus schwer. Wollen sie doch einerseits sparen, suchen aber zugleich ein Auto mit Platz und genug Kraft. Die Frage: Benziner oder Diesel?
BMW 220i Active Tourer gegen BMW 220d Active Tourer: Lange Zeit suchte man bei BMW vergebens nach einem praktischen Familienmobil zu moderaten Preisen. Seit über einem Jahr füllt der frontgetriebene und sehr variable Active Tourer nun diese Lücke recht gekonnt.
Ein Garant für sportive Fahrleistungen ist in jedem Fall der 192 PS starke BMW 220i (ab 31.100 Euro). Sieben Sekunden für den Spurt auf 100 km/h können sich schließlich sehen lassen.
Die Alternative zum Benziner: Der 2 PS schwächere 220d, der mit wuchtigem Drehmoment von 400 Nm ab 1.750 Touren aufwartet. Leider klingt der Wert beachtlicher, als er ist. Denn der Schub des brummigen Diesel ist längst nicht so mitreißend wie erwartet.
Wie also entscheiden? Während der drehfreudige 220i sportlich auftritt, lockt der Diesel mit ordentlicher Schubkraft und niedrigem Verbrauch. Wer einen spaßigen BMW sucht, nimmt dennoch den 220i.
Die nächste Paarung: Ford S-Max 1.5 Ecoboost gegen Ford S-Max 2.0 TDCI.
Seit es beim Stichwort "Downsizing" nicht nur um Hubraum, sondern auch um die Zahl der Zylinder geht, haben viele Autofahrer ein Problem mit diesem Techniktrend in Zeiten rigider Verbrauchsvorgaben.
Dreizylinder-Turbos sollen Vierzylinder ersetzen? Ohne Einbußen, was Laufkultur, Klang und überhaupt angeht? Ford denkt da ein bisschen anders und hält auch beim 1,5-Liter-Ecoboost jenen vier Zylindern die Treue. Mit Erfolg.
Der 160 PS starke Vierventiler ist gut bei Kräften, und gut bei Stimme ist er auch. Es macht Spaß, ihm zu lauschen, wenn er von unten willig anschiebt, im Mittelfeld zulegt und gegen Ende hin nicht nennenswert nachlässt.
Der ebenfalls laufruhige Zweiliter-Diesel, mit 150 PS gewiss kein Spargeltarzan, hat es extrem schwer, hier Punkte zu sammeln. Viel zu weit gespreizt sind seine knackig schaltbaren Gänge, als dass schaltfaules Fahren Freude machen könnte.
Mit dem Benziner ist der S-Max so dynamisch motorisiert, wie es sein agiles Fahrwerk verdient. Wer nicht mehrfach pro Jahr mit dem Auto in Fernurlaub geht oder Handelsreisender ist, zahlt beim Diesel drauf.
Die Fahrleistungen, der Fahrspaß und auch das Handling sprechen für den Benziner, denn fast 130 Kilogramm Mindergewicht machen ihn agiler und anfeuernder.
Er kann wie der Diesel den drehmomentsouveränen Gleiter geben, aber als Bonus eben auch den sportiven Dynamiker. Fast 2.000 Euro weniger kostet der Benziner.
Dass der weich und wohlig klingende Selbstzünder mit 500 zu 350 Newtonmetern erheblich mehr Drehmoment abliefert, hilft ihm wenig, da sich das Plateau nur von 1.600 bis 1.800 Umdrehungen erstreckt.
Zwar ist der Benziner 2.000 Euro günstiger als der Diesel, dennoch schiebt sich der Diesel durch seinen um 2,4 Liter niedrigeren Testverbrauch in der Kostenbetrachtung am Benziner vorbei.
Trotz Nachteilen bei Preis und Fixkosten (Steuer, Versicherung) verursacht der Diesel niedrigere Gesamtkosten als der Benziner. Der lohnt sich selbst bei nur 10.000 Kilometern pro Jahr nicht. Jedoch: Sein Plus an Fahrspaß kostet dann nur zwölf Euro pro Monat.
Im Zafira arbeitet noch der alte 1,4-Liter-Turbo. Der des neuen Astra könnte im Herbst kommen. Wer ihn etwas dreht, ist flott unterwegs. Testverbrauch: 8,3 Liter auf 100 km.
Hinzu kommen Kostenvorteile des schwungvoll antretenden, jenseits der 5.000 Touren allerdings etwas dröhnigen Benziners bei Versicherung, Steuern und Wertverlust.
Mit etwas Zurückhaltung sinkt der Verbrauch des ausreichend leisen Diesel unter sechs Liter. Dennoch ist der Verbrauchsvorteil gegenüber dem Benziner gar nicht mal so ausgeprägt. Testverbrauch: 6,8 Liter auf 100 km.
Im Herbst kommt der modellgepflegte Zafira Tourer. Da sollten heute schon besonders gute Preise oder Leasingkonditionen verhandelbar sein. Dennoch lohnt der Diesel nur bei sehr intensiver Nutzung.
Eigentlich war schon vor der Vergleichsfahrt mit den beiden Superb alles klar. Natürlich geht der 2.0 TDI mit seinen 340 Newtonmetern kraftvoller voran und toppt den durstigen Downsize-Benziner spätestens in der Kostenwertung.
Falsch gedacht! Der kleine 1.4 TSI geht erstaunlich gut. Im Schub- oder Teillastbetrieb fährt er zudem nur mit zwei Zylindern. Testverbrauch: 7,7 Liter auf 100 km.
Als wäre das nicht überzeugend genug, lässt der kleine Turbobenziner auch obenrum nicht locker und treibt den geräumigen Kombi (660 bis 1.950 Liter Ladevolumen) flugs gen Höchstgeschwindigkeit.
Der Diesel zieht erst ab 2.000 Touren richtig an und arbeitet längst nicht so gleichmäßig wie der Benziner und hat auch bei den Fahrleistungen das Nachsehen. Testverbrauch: 6,5 Liter auf 100 km.
Entsprechend kann der Diesel-Superb auch in puncto Unterhaltskosten nicht recht überzeugen. Die Versicherung kassiert ebenso mehr ab wie der Staat und Skoda selbst.
Der günstigste 2.0 TDI ist schließlich 2.400 Euro teurer als der 1.4 TSI. Damit lohnt sich der Diesel wirklich nur für Vielfahrer, die mindestens 30.000 Kilometer im Jahr abreißen.
Alle Achtung: Der kleine Benziner überzeugt mit einer sehr geschmeidigen Kraftentfaltung, flotten Messwerten und niedrigen Kosten. Wer kein echter Dieselfan ist oder nicht viel fährt, kann getrost den 1.4 TSI wählen und sich an der Laufkultur erfreuen