Nach dreizehn Jahren bringt Fiat mal wieder einen neuen 500, der unter der weitgehend vertrauten Hülle eine völlig eigenständige Technik nutzt. Denn das italienischste aller Stadtautos gibt es ausschließlich mit Elektroantrieb.
Der Neue kommt neben einer zweitürigen Limousine und einem Faltverdeck-Cabrio auch in einer Version, wie sie Mini schon im Programm hatte: mit einer dritten Türe, die auf der Beifahrerseite angebracht und gegenläufig zur vorderen öffnet.
Den Stromer gibt es in zwei Antriebsvarianten, die maximal 87 kW (118 PS) und bis zu 320 Kilometer Reichweite laut WLTP-Zyklus bieten sollen. Die Preise des Einstiegsmodell Action mit 70 kW (95 PS) und 180 Kilometer Reichweite starten bei 23.560 Euro.
Zwar dehnte sich der Kleinwagen zum Vorgänger in Länge, Breite und Höhe deutlich aus, doch den gewonnenen Platz nimmt man vor allem in Reihe eins wahr. Weniger verspieltes als vielmehr liebevoll gestaltetes Cockpit inklusive.
Drei Fahrmodi lassen sich vorwählen. Darunter gibt es einen, Sherpa genannt, der den Fahrer in Anspielung an das tibetische Bergvolk ans Ziel tragen soll, wenn die Power langsam zur Neige geht.
... die induktiv arbeitende Ablageschale die Skyline von Turin. Da manifestiert sich Heimatstolz; schließlich wird der kleine Elektriker im Stammwerk Mirafiori hergestellt.
Mühelos startet der Zweitürer durch, lässt sich von der Kraft seines Drehmoments durch den Verkehr treiben. Wer möchte, wechselt in den Range-Modus und gast und bremst alleine durchs Modulieren des Fahrpedals. Klappt wunderbar.
Den Luxus des elektrisch betätigbaren Stoffverdecks muss man sich einiges kosten lassen. Doch selbst ohne macht der 500 dank seiner Quirligkeit in der Stadt Laune. Am meisten übrigens, wenn zuhause eine Wallbox wartet.
Zieht man vom Listenpreis die E-Förderung von 9.480 Euro ab, ist die Einstiegsversion des Fiat 500 ein günstiges E-Auto fürs Volk. Die luxuriös ausgestattete und höher motorisierte Cabrio-Version dagegen eher ein Lifestyle-Gefährt für Bessergestellte.