Erfolgsrezept - Diesel SUV mit Allrad

Ford Kuga 2.0 TDCi 4x4, Kia Sportage 2.0 CRDi 4WD, Mazda CX-5 D 175 AWD, Exterieur

Doch, durch diese Furt darf man wirklich einfach fahren. Wobei es sich durchaus anbietet, dafür einen dieser drei Allradler dabeizuhaben. Mazdas neuer CX-5 fordert Ford Kuga und Kia Sportage heraus. Mal testen, ob der neue CX-5 mit starkem Diesel seinen Rivalen das Wasser reichen kann

Alle vier Kandidaten in unserem Vergleichstest setzen auf etwa 180 PS starke Dieselmotoren. Und -wie es sich für einen richtigen SUV gehört auf einen Allradantrieb.

Preislich liegen die Testfahrzeuge nah an der 40.000 Euro Marke. Der Ford Kuga ist mit 41.400 Euro in der Vignale Austattung allerdings doch ein ganzes Stück teurer als seine beiden Asiatischen Konkurrenten. Für den CX-5 verlangt Mazda 37.990 Euro und der Kia Sportage kostet in Testkonfiguration 37.590 Euro.

Was den Verbrauch angeht liegen Ford Kuga und Madzda CX-5 mit 7,5 bzw. 7,7 Litern pro 100 Kilometer recht nah beieinander. Der Kia Sportage genehmigt sich mit 8,2 Litern auf 100 Kilometer etwas mehr an der Zapfsäule.

Für die Urlaubsreise, auf jeden Fall aber für den nächsten Wochenendeinkauf, geeignet: Alle Kandidaten sind mit einem geräumigen Kofferraum ausgestattet. Im Angebot sind hier 450 bis 500 Liter.

Der Neue: Mazdas Neuauflage des CX-5 macht nicht alles anders, dafür vieles besser als früher. Optisch hat sich jedenfalls wenig geändert.

Mit 66,2 Metern Bremsweg aus 130 km/h warm verzögert der CX-5 am schwächsten. Die schwachen Bremsen wie auch die Tendenz zum Heckdrängen bei Lastwechseln sind typisch für Mazda.

Mit der 1.698 Kilogramm Leergewicht ist der Mazda das "Leichtgewicht" aus dem Trio. Als Zuladung sind zusätzlich 445 Kilogramm erlaubt.

Unter der Haube werkelt ein 2.191 cm³ großer Vierzylinder-Diesel. Er produziert 175 PS Leistung und 420 Nm Drehmoment. Das reicht um den SUV in 8,9 Sekunden von 0 auf 100 Km/h zu beschleunigen. Leicht schneller als seine Konkurrenz.

Die Funktionen sind clever ins Cockpit einsortiert. Auch die Materialgüte wurde solidisiert.

iDrive auf Japanisch und über den bekannten Drehdrücker zwischen den Vordersitzen auch fast so leicht bedienbar. Im Stand funktioniert das Infotainment auch über Touchscreen.

Im Vergleich zum Vorgänger erhält man nun komfortabler gepolsterte Sitze. Das Raumangebot ist unverändert gut geblieben.

Die Rückbank ist hoch montiert und man sitzt aufrecht. So stört nicht einmal die knappere Beinfreiheit.

War schon früher gut und bleibt es auch im neuen CX-5: dreigeteilte, fernentriegelbare, federvorgespannte Rücksitzlehne mit breiter Durchreiche.

Umgeklappt ergibt sich so ein 1.698 Liter großer Laderaum mit fast ebener Ladefläche.

Hier kommt Einer mit Praxisnutzen: bequemes Einsteigen vorn und hinten, dazu einen großen, gut nutzbaren Laderaum. Darauf achten die SUV-Käufer.

So richtig hilfreich ist die breite C-Säule für die Rundumsicht nicht. Zudem positioniert der Kia den Fahrer niedrige 63 cm über dem Boden.

Trotz dem straffen und etwas rumpeligen Fahrwerk zeigt der Sportage leichte Grip Probleme an der Vorderachse. Das auftretende Untersteuern wird durch den Allradantrieb und das ESP aufgefangen.

Etwas knurrig ist der 1.997 cm³ große Turbodiesel. Nominell ist er mit 185 PS der Stärkste im Testfeld, schiebt aber nicht so souverän an wie man das erwarten würde. So fällt der Kia bei den Fahrleistungen hinter der Konkurrenz zurück, obwohl er mit 8,2 Litern auf 100 Kilometer mehr verbraucht.

Erstmal im Knopfgewusel zurechtfinden: Im Sportage haben viele Funktionen noch eine eigene Taste. Das erfordert etwas Eingewöhnungszeit, die Bedienung geht dann aber gut von der Hand.

Schnell und einfach bedienbares Infotainment. Der Bordcomputer erweist sich allerdings als etwas verschachtelt.

Die gut gepolsterten Vordersitze integrieren den Fahrer, auch dank der niedrigen Sitzhöhe, gut ins Fahrzeug.

Die breite Rückbank bietet für Mitfahrende den meisten Beinraum. Kindersitze rasten hier am leichtesten in die Isofix-Verankerungen.

Das Abdeckrollo lässt sich unter dem höhenvariablen Ladeboden verklappen. So ist der Kia leicht zu Be- und Entladen.

Die Rücksitzlehne ist neigungsverstellbar und lässt sich asymmetrisch teilen. Umgelegt ergibt sich eine sacht ansteigende Ebene.

41.400 Euro Kostet der Ford Kuga in der Vignale Austattung. Das ist teuer im Vergleich. Dafür bekommt der Erstkäufer allerdings auch eine kostenlose Wäsche pro Monat. Was sonst noch geboten wird muss der Kuga nun zeigen.

Das Fahren ist seine Stärke: Die Lenkung ist fein austariert und gibt präzise Rückmeldung. Kurven werden mit erstaunlicher Leichtigkeit erst neutral dann spät untersteuernd umrundet.

Auch mit Zuladung der Komfortabelste: Der Kuga federt sensibel an und steckt lange Wellen ohne Schaukeln weg. Nur kurze Stöße überrumpelt er. Aber auch hier stellt er sich besser als seine Konkurrenten an.

Der 1.997 cm³ große Turbodiesel ist sein Geld wert. Er drückt vehemnt vorn und bleibt dabei mit 7,5 Litern auf 100 Kilometer sparsam.

Obwohl unser Testfahrzeug in der Topaustattung Vignale daherkommt, Fällt der Ford von der Materialanmutung gegenüber der Konkurrenz etwas ab.

Das 2016 eingeführte Infotainment ist noch unergründlicher als das alte. Es fügt sich mit seinen horizontal angeordneten Tasten harmonisch in die bereits herrschende Unordnung ein, zu der auch der vertrackte Bordcomputer beizutragen weiß.

Die Fahrersitze sind sehr hoch montiert und bieten nur wenig Seitenhalt in Kurven.

Die schmale Rückbank ist ist eigenartig gepolstert. Vergleichbar mit einer Luftmatratze...

...dafür ist die Rücksitzlehne neigungsverstellbar und zweiteilig umklappbar.

Trotz großräumiger Belederung wirkt es im Kuga Vignale nicht so hochwertig-elitär, wie sie das bei Ford immer betonen. Der mit 456 Litern kleinste Kofferraum im Vergleich hat eine ungeschickte Stufe.

Der Mazda CX-5 setzt sich leicht ab und punktet mit umfassender Sicherheitsaustattung und Matrix-LED-Licht. Dazu ist er geräumig, variabel und sparsam. Kia landet mit dem Sportage dank viel Platz, solider Verarbeitung, günstigen Kosten und langer Garantie auf Platz zwei. Der Kuga überzeugt neben guten Fahreigenschaften mit günstigen Verbrauch und der größten Reichweite im Test.

Auffällig bei Madzda waren wieder einmal die schlechten Bremsen. Der Sportage fiel mit hohem Spritverbrauch negativ auf. Und der Ford Kuga ist in der Vignale Austattung einfach zu teuer und schwächelt bei Verarbeitung und den verbauten Assistenz Systemen. Leider bietet keiner der drei Hersteller eine Harnstoffeinpritzung an. So würden sich Stickoxidemissionen im echten Fahrbetrieb am effektivsten senken lassen.

Kann die Start-Stopp-Automatik dem Auto schaden?

Die Todsünden bei der Autopflege

TÜV-Report: Die besten und schlechtesten Autos

Pannenstatistik: Die Tops und Flops

3 günstige, neue Campervans