Auf dem Papier ist er mit 12 Zylindern, 6,5 Litern Hubraum und
750 PS ein neuer Trumpf fürs Autoquartett – unser exklusiver Test
verrät, ob der Lamborghini Aventador Superveloce wirklich ein neues
Supersport-Ass ist.
Anders als die neue Generation von hybridisierten
Hypersportwagen à la Porsche 918 Spyder, Ferrari LaFerrari und
McLaren P1 geht der Superveloce noch vergleichsweise roh und
erbarmungslos zur Sache...
Während der Superveloce aus dem Stand auf 300 km/h hetzt,
bleiben genau 25,6 Sekunden Zeit zu überlegen, wo man das neue,
jetzt in Quietschgelb gehaltene Digital-Kombi-Instrument schon
einmal gesehen hat: Genau, im auf drei Exemplare limitierten
Lamborghini Veneno.
Statt der Corsa-Pneus wünscht man sich die in puncto Trockengrip
noch kompromissloseren Trofeo-R-Reifen, die derzeit aber nur für
den Huracán erhältlich sind.
Wir geben jedoch auch mit Corsa-Reifen alles. Allerdings war
irgendwan der Peak der Reifen überschritten. So musste sich der SV
mit einer Rundenzeit von 1.09,0 min. dem 2012 getesteten
"Basis-Aventador" um vier Zehntel geschlagen geben.
Die Nordschleife wird der SV bestimmt besser in Erinnerung
behalten als die langsamen Kurven des Kleinen Kurses. Am Ring
konnte er seine optimierte Aerodynamik (laut Lamborghini: "Abtrieb
um 170 Prozent gesteigert") wohl effektiver nutzen.
Der Lamborghini Aventador LP 750-4 Superveloce fesselt einen
zunächst mit seiner markanten Aerodynamik, seinem emotionalen
Zwölfzylinder-Gewitter und den rustikalen Schaltschlägen seines
sequenziellen Getriebes.
Kurz: ein Charakterkopf mit liebenswürdigen Ecken und Kanten. Im
Vergleich zum bereits getesteten Aventador LP 700-4 Coupé konnte
unser Superveloce-Testwagen seine Vorteile in puncto Längs- und
Querdynamik jedoch nicht ausspielen.