Mazda 2, Skoda Fabia und VW Polo

Mazda 2 G 115, Skoda Fabia 1.0 TSI, VW Polo 1.0 TSI, Exterieur

VW Polo, Skoda Fabia und Mazda 2 im Vergleich: Die Kleinwagenklasse ist heute ja eine ziemlich effiziente – als reine Stadtautos sind die Subkompakten unter Wert gehandelt. Obwohl sie wegen ihrer überschaubaren Fußabdrücke immer noch gut in die Innenstädte passen, sind sie heute flexibler denn je.

Erster im Test: VW Polo 1.0 TSI: 115 PS, 200 Nm, Euro 6d-Temp, ab 18.575 Euro; Basispreis der Baureihe: 13.025 Euro; hier in der Ausstattungslinie "beats" mit speziellen Einstiegsleisten und einem schwarzen Folienstreifen auf der Motorhaube.

Der Polo ist mit seinen 4,05 Metern nur rund 10 Zentimeter kürzer als der Golf IV, im Vergleich zum aktuellen Golf VII sind es noch 10 cm mehr. Dafür macht sich der Polo etwas breiter: 1,5 cm sind es im Vergleich mit dem Golf IV.

In der Klasse der Kleinwagen erlaubt sich der Polo keine Schwäche. Er überzeugt in Materialqualität, Fahrdynamik , Komfort und Platzangebot. Fast ein Golf...

Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal sind seine Verstelldämpfer für zusätzliche 440 Euro. Auf weichem Untergrund agiert er noch etwas komfortabler als der Fabia, im Sportmodus jedoch straffer. Mit Dynamik und Präzision sticht der Polo aus seinen Testpartnern heraus - auch bei höherem Tempo.

Das liegt mitunter daran, dass seine Lenkung im Vergleich am stärksten rückmeldet. Zusätzlich kann der Polo mit einem volldigitalen Tachodisplay (400 Euro) ausgestattet werden.

Das Infotainmentsystem ist mit zwei Drehreglern und Direktwahltasten bedienbar – Letztere sind allerdings keine physischen Knöpfe.

Bei der VW-Schaltbox hapert es nicht an Präzision.

Die beats-Audioanlage kostet ab Comfortline 500 Euro – ein vorzügliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Einen bassstarken und klaren Sound inklusive. Beats Electronics wurde vom Rapper Dr. Dre als Kopfhörermarke mitgegründet und für 3 Milliarden US-Dollar an Apple verkauft. Im Prinzip ist der Polo also ein Polo Comfortline mit einer Quasi- Apple Stereoanlage. Etwas ironisch kann man es finden, dass die benötigte App-Connect extra kostet: 225 Euro.

Die Platzverhältnisse auf der bequemen Rückbank entsprechen Kompaktklassenniveau. Gegenüber dem Golf IV überzeugt der Polo mit einem größeren Normsitzraum von 3,5 cm.

Durch den Subwoofer lässt sich der Kofferraumboden nicht verstellen. Dafür bietet der Kofferraum eine recht flache Ladekante und ist 21 Liter Größer als beim Golf IV. Im Vergleich überzeugt das Volumen mit 351 Litern ebenfalls, der Polo landet hier auf Platz eins.

Auch die Beschelunigung - in 9,8 Sekunden schafft es der Polo mit 115 PS auf Tempo 100 - lässt ihn gegenüber seinen Vergleichspartnern gewinnen. Obwohl er der Schwerste im Vergleich ist.

Platz 28: SKODA FABIA: Das Modell kommt im Juli 2021 auf 2.287 Neuzulassungen.

Zudem sind neue Extras wie lichtstarke LED-Scheinwerfer plus Rückleuchten und Fernlichtassistent als auch ein Totwinkelwarner sowie ein Radartempomat erhältlich.

Lange Reisen sind mit dem Fabia trotz Sportfahrwerk kein Problem. Der Antrieb und die Zwischensprintwerte reichen aus, um auf der Autobahn völlig unangestrengt mitzuschwimmen. Fahrbahnschäden steckt das Fahrwerk zudem sanft weg.

Obwohl der Fabia immer einen kleinen Schritt hinter dem Polo fährt ist er ein guter Allrounder auf hohem Niveu - und deutlich günstiger.

Trotz der fein einstellbaren Sportsitze, muss sich so mancher Fahrer erst mit der Sitzposition arrangieren. Die Lenksäule des Fabia ist nicht für Jedermann weit genug ausziehbar. Wodurch der Fabia als einziger im Test überzeugt: Eine höhenverstellbare Mittelarmlehne vorn.

Im Cockpitbereich bleibt der Fabia bis auf kleine Details im Design der VW Familie treu: Die Aufteilung und Gestaltung sind der des Polos sehr ähnlich.

Wie der Polo kann auch der Fabia über zwei Drehregler und Direktwahltasten gesteuert werden - diese sind hier durch die physischen Tasten optisch auffälliger.

Die Sportsitze sind im Skoda auf Comfort ausgelegt - stützen aber dennoch ordentlich. Beim Vergleich des Normsitzraums liegt er 40 Millimeter hinter dem Polo. Der Mazda ist hier noch einen Zentimeter kleiner.

Mit einem Kofferraumvolumen von 330 Litern gelingt es dem Fabia mit dem Golf IV mitzuhalten. Im Vergleich zum Polo ist die Ladekante hier etwas höher.

Ausgestattet mit einem Einliter- Dreizylindermotor ist der Fabia sowohl mit 75 Ps als auch in zwei Turbovarianten mit 95 und 110 PS erhältlich. Für ein Automatikgetriebe müssen hier rund 1.400 Euro mehr investiert werden - seine leichte Anfahrschwäche wird trotzdem nicht überwunden.

Dritter im Test: Der Mazda 2 G 115: 115 PS, 148 Nm, Euro 6d-Temp, ab 19.490 Euro; Basispreis der Baureihe: 12.990 Euro. Bereits in der Serienausstattung bringt er eine ganze Menge Extras mit.

Bewundernswert ist, dass der Mazda 2 mit 100 Kilo weniger auskommt als Polo und Fabia - bei gleicher Ausstattung und einer Länge von 4.060 mm. Verwunderung verschafft er sich in der Bremsdisziplin: 39,1 Meter von 100 auf 0 km/h sind mindestends 3 Meter zu viel. Bei höhreren Geschwindigkeiten von 130 km/h schafft er es nur mit 11 Metern mehr als seine Konkurrenten zum stehen zu kommen.

In Sachen Fahrdynamik wären auf der Landstraße eine größere Lenkpräzision und mehr Gelassenheit wünschenswert. Kurven in Verbindung mit Fahrbahnunebenheiten schubsen den Mazda 2 - wenn auch völlig unkkritisch, aber wenig sportlich - von der Linie. Im Gegensatz zu seinen Testpartnern wankt er deutlich stärker, ist aber in der Federung spürbar straffer.

Lenkräder gibt es löblicherweise auch noch in rund; die schicken Teilleidersitze gehören serienmäßig zur Kikzoku-Ausstattung. Auch dazu gehören großzügige Lederapplikationen an Teilen der Türtafeln und am Armaturenbrett.

Im dreigeteilten Cockpit wird die Drehzahl weiterhin mittig mittels analoger Anzeige übermittelt. Die Geschwindigkeit wird wie die Anzeigen des Fahrerinformationssystems digital angezeigt.

Einigartig in der Kleinwagenklasse ist der Dreh-Drückschalter auf der Mittelkonsole - alternativ kann getoucht werden. Das Head-up-Display sorgt für eine möglichst kurze Ablenkung von der Straße.

Die Anschnallwarnsymbole für Vordersitze und Rückbank leuchten zusätzlich auf der Mittelkonsole - für alle Mitfahrer sichtbar - auf. Eine intuitive Klimasteuerung rundet das Bedienkonzept des Mazda 2 ab.

Hier überzeugt der Mazda 2 durch kurze Schaltwege sowie stark definierte Einrastpunkte, die den Fahrspaß anheben. Und das, trotz einiger unsportlich wirkenden fahrdynamischen Eigenschaften.

Trotz seiner Länge bietet der Mazda 2 im Vergleich mit dem VW Polo und Skoda Fabia den kürzesten Normsitzraum. Auch die Kopffreiheit auf beiden Seiten könnte besser sein - na gut, dafür ist er ja auch der Schmalste. Doch auch die Rundumsicht wird durch die steil ansteigenden Fensterausschnitte verschlechtert.

Nun zum Motor: Mit seinem 1,5 Liter Saugmotor ist der Mazda 2 überraschend schneller als der Fabia und nur unwesentlich langsamer als der Polo. Einen Pluspunkt verschafft sich der Mazda 2 durch seine direkte Übersetzung von Gaspedalbefehlen in Vortrieb - wenn auch teils verhalten.

Fazit: Es hat sich gezeigt, dass die Kleinwagenklasse nicht nur in der Stadt überzeugt. Im Vergleich der Kleinwagen gewinnt der VW Polo. Der zweite Platz mit nur 12 Punkten weniger geht an den Skoda Fabia. Das Schlusslicht, mit einem erheblichen Abstand zum Fabia bildet der Mazda 2.

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