In Durchzug und Sparsamkeit haben moderne Turbobenziner fast zum
Diesel aufgeschlossen. Lohnt es sich also noch, den teureren
Selbstzünder zu nehmen? Wir evaluieren diese Frage am Beispiel der
Mercedes E-Klasse.
Um zunächst die allgegenwärtige Frage nach der
Umweltverträglichkeit zu klären: Der neue Zweiliter-Diesel im E 220
d bleibt sogar im realen Straßenverkehr mit 0,041 g/km deutlich
unter dem strengen Laborgrenzwert für den Stickoxidausstoß
(0,08),
An der Tankstelle zeigt sich der große Vorteil des Diesels. Über
3,2 l/100 km spart der Selbstzünder im Vergleich zum Benziner. Der
Mehrpreis von unter 2.000 Euro ist da schnell amortisiert.
Der Benziner bringt es dank Turboaufladung und
Direkteinspritzung auf 184 PS und 300 Nm schon ab 1.200
Umdrehungen, beschleunigt die große Limousine in knapp neun
Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis auf 240 km/h.
Völlig ausreichend - allerdings wirkt der Ottomotor weder
besonders kräftig noch wohlklingend, sein banales Knurren selbst
beim sanften Gasgeben passt nicht so recht in dieses gepflegte
Umfeld.
Mit ihren bisweilen unmotivierten, übertriebenen Schaltvorgängen
verstärkt die Neungang-Wandlerautomatik noch den Eindruck eines
etwas angestrengten Motors...
Schon der relativ geringe Aufpreis und der Minderverbrauch von
3,2 l/100 km sprechen hier klar für den Diesel, aber mehr noch
seine viel souveränere Kraftentfaltung.