Mercedes E 300 Cabriolet im Fahrbericht

Sie wollen den Sommer so richtig genießen? Dann sind sie hier genau richtig, denn mit dem neuen E-Klasse Cabriolet sollte das kein Problem sein. Der offene Viersitzer basiert erstmals wieder auf der gleichnamigen Limousine. Ob er genauso viel Komfort und Platz bietet haben wir bei einer Ausfahrt mit dem E 300 Cabrio herausgefunden.

Das E Cabrio ist 4,83 Meter lang, ein großes Auto, 12 Zentimeter als das Vorgängermodell. Das basierte allerdings auch auf der deutlich kleineren C-Klasse. Die zusätzliche Außenlänge sorgt für zehn Zentimeter mehr Beinfreiheit auf der Rückbank. Möchte man diese bei geschlossenem Dach erreichen muss man allerdings seine Kletterkünste unter Beweis stellen.

Bei Mercedes wird ebenfalls neben dem Dieseleinfüllstutzen hinter der Tankklappe nachgefüllt.

Ein Schaltgetriebe gibt es beim E-Klasse Cabrio nicht. Angesichts der famosen Neunstufenautomatik würde das sowieso keiner bestellen. Diese schaltet schnell und weich, sodass selbst bei zügiger Fahrt der Griff zu den Paddeln überflüssig wird.

Stolze 6.000 Euro Aufpreis gegenüber dem E 200 sind für den E 300 fällig. Dafür gibt es 370 Newtonmeter Drehmoment, 70 mehr als beim 200er und eine Leistungssteigerung von 61 auf nun 245 PS. Damit spurtet der E 300 in 6,6 Sekunden auf Landstraßentempo und kann auf der Autobahn bis 250 km/h durchbeschleunigen.

Das Interieur des Cabrio entspricht jenem des Coupés, das Widescreen-Cockpit mit digitalen Instrumenten kostet 1.011 Euro extra, Command Online 3.272 Euro. Die Bedienung erfolgt Mercedes-typisch mittels Dreh-Drück-Regler und Touchpad.

Das beim E 300 nur ein 245 PS starker Vierzylinder unter der Haube steck merkt man selten. Der Zweiliter entstammt der M 274-Familie und läuft sowohl leise, als auch geschmeidig. Bei hoher Last trompetet er etwas aus dem Auspuff.

Für 1.291,15 Euro bekommt man die Multibeam-LED-Scheinwerfer. Diese sparen mit Hilfe von abschaltbaren LEDs andere Verkehrsteilnehmer aus, was ein Fahren mit Dauerfernlicht möglich macht. So macht man die Nacht zum Tag.

Serienmäßig rollt das E-Klasse Cabrio auf 17 Zoll großen Leichtmetallrädern. Optional können auch wie bei unserem Testwagen 20-Zöller montiert werden. Diese verleihen dem Abrollkomfort ein etwas herbes Timbre.

Die Heckleuchten erinnern an das S-Klasse Coupé beziehungsweise Cabrio. Allerdings gibt es hier keine Chromleiste über den Leuchten. Diese sind natürlich auch mit LED-Technik bestückt.

Ein Bildschirm größer als der Fernseher daheim. Je nach Fahrmodi ändern die Anzeigen ihr Design. Wer 1.130 Euro investiert kann hinter dem Lenkrad auf den bequemen Multikontursitzen Platz nehmen. Wer dann noch genug Geld auf die Seite geschafft hat, kann diese auch beheizen und kühlen lassen.

Wer es gerne warm um den Nacken hat und auch im Winter offen fahren will sollte weitere 547,40 Euro in sein E-Klasse Cabrio investieren. Dafür bekommt man den bekannten Airscarf der einem warme Luft in den Nacken bläst. Bei fast 30 Grad am Testtag war dieser bei uns nicht in Gebrauch.

Das Designo-Holz mit den Flowing Lines möchte mit 1.125 Euro bezahlt werden. Eine gute Anlage sollte in einem Cabrio Pflicht sein. Das Burmester Sound-System kostet 1.011,50 Euro und beschallt die Insassen mit 13 Lautsprechern.

Viel Klavierlack und Leder sorgen für ein luxuriöses Ambiente. Gegen Aufpreis bietet Mercedes eine Analog Uhr unterhalb der Klimabedienung. So kann man dem digitalen Wahn zumindest ein bisschen entfliehen.

Die futuristischen Lüftungsdüsen zieren nicht nur das Cabrio sondern auch das Coupé. Natürlich lässt sich auch das Cabrio mit einer Menge Assistenzsysteme aufrüsten. Die Verarbeitung ist top.

Das serienmäßige Multifunktionslenkrad bietet neben Tasten auch touchsensitive Oberflächen zur Bedienung. Diese wurden mit der aktuellen E-Klasse Generation eingeführt.

Alle wichtigen Cabrio-Funktionen lassen sich mit der vor der Mittelarmlehne positionierten Bedieninsel steuern. Mit der Taste ganz links lassen sich alle Fenster gleichzeitig öffnen und schließen. Rechts lässt sich die intelligente Luftführung mittels Aircap aktivieren. Mit den mittleren Tasten erhält man Zugang zum Ablagefach unter der Mittelarmlehne und kann das Verdeck öffnen beziehungsweise schließen.

Reicht das maximale Ladevolumen von 385 Liter (310 Liter bei geöffnetem Dach) nicht aus, kann die Rückbank umgeklappt werden. Zu zweit sind so längere Ausfahrten auch mit Reisegepäck kein Problem. Für einen Tagestrip darf man gerne auch mal zu viert sein.

Mit dem Dynamic-Select-Schalter können unterschiedliche Fahrmodi gewählt werden. Besonders wenn der Schalter auf "Comfort" steht ist der E in seinem Element. Typisch Mercedes eben.

Verdeck schließen? Ungern. Angesichts der vielen Komfort-Extras fühlt man sich fast wie der Herr über die Elemente. Nur bei Niederschlag von oben wird es schwierig.

Die Preise für das viersitzige Cabrio starten bei 60.214 Euro. Möchte man dann noch ein paar Ausstattungspunkte hinzufügen klettern die Preise schnell nach oben. Für unseren zugegeben sehr gut ausgestatteten Testwagen sind mehr als 80.000 Euro fällig.

Die E-Klasse überzeugt auch als Cabrio mit tollem Federungskomfort, üppigem Raumangebot und super Sitzen. Als Cabrio punktet sie zusätzlich mit variablem Windschutz und trotz Verdeckkasten ist der Kofferraum ordentlich groß dimensioniert. Leider lässt sich Mercedes das Cabriofeeling auch teuer bezahlen. Warum auch nicht, denn wirkliche Konkurrenz müssen die Schwaben in diesem Segment nicht fürchten.

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