"Die entsprechenden Optionen vorausgesetzt, hilft die M-Klasse
dem Fahrer, wo sie nur kann. Bei zuviel väterlicher Fürsorge kann
er die teuren Systeme einfach wieder abschalten.", Jens Dralle
"Bereits die serienmäßigen Sitze bieten mehr Komfort als so
mancher Fernsehsessel. Ebenso erstklassig: Platz und Komfort in der
zweiten Reihe.", Jens Dralle
Interieur, 4 von 5 Sternen: Die M-Klasse sieht nicht nur groß
aus, sie bietet auch ein entsprechendes Raumangebot - selbst an
großzügig bemessene Staufächer wurde gedacht. Einzig die Bedienung
des Comand-Systems könnte Feinschliff vertragen.
Rückbank, 5 von 5 Sternen: Drei Kindersitze oder drei gerne auch
üppiger gebaute Erwachsene finden auf der Rückbank Platz. Isofix-
und Top-Tether-Verankerungspunkte gehören zur
Serienausstattung.
Parken und Rangieren, 4 von 5 Sternen: Mit einem Wendekreis von
11,9 Metern rangiert - im wahren Wortsinn - der Mercedes ML auf dem
Niveau von kompakten SUV wie dem VW Tiguan.
Im direkten Vergleich werden die Unterschiede zum deutlich
größeren ML allerdings offensichtlich. So nimmt der Fahrer direkt
vor dem Fahrzeug befindliche Hindernisse erst in einer Entfernung
von 6,58 Meter wahr. Nicht besser: Die Sicht nach schräg vorne.
Hier können beispielsweise Begrenzungspfosten erst in 3,63 Meter
ausgemacht werden. Beim Öffnungswinkel der Türen fordert die
breitere Karosserie ihren Tribut. Übrigens: Ein Einparkassistent
steht mit 869 Euro in der Aufpreisliste.
Übersichtlichkeit, 5 von 5 Sternen: Oft täuschen üppige
Fensterflächen über eine miese Rundumsicht hinweg - nicht jedoch
bei der Mercedes M-Klasse. Der Verdeckungsgrad von 30,1 Prozent
liegt nur minimal über dem des kleineren BMW X3 (29,2 Prozent) und
bietet damit eine bessere Übersichtlichkeit als der kleine Bruder
GLK (33,2 Prozent). Hier helfen unter anderem die flach
versenkbaren Kopfstützen.
Um auf Nummer Sicher zu gehen, müssen Käufer zur 476 Euro teuren
Rückfahrkamera inklusive Hilfslinien greifen, die es allerdings nur
in Kombination mit dem großen Navigationssystem für 3.118 Euro
gibt
Kofferraum, 5 von 5 Sternen: Ein bisschen Fantasie verlangt die
M-Klasse schon, wenn das angegebene Laderaumvolumen von 690 Liter
ausgenutzt werden soll, da es das Fach unter dem Boden beinhaltet.
Zudem schränkt die aufpreispflichtige Abdeckung die Nutzbarkeit
ein. Empfehlenswertes Extra: das ausziehbare Trennnetz.
Der einfachere und günstigere: für 2.678 Euro das
Fahrerassistenz- Paket Plus bestellen, das unter anderem den
Abstandsregeltempomaten, Spurhalteassistenten und
Totwinkelerkennung beinhaltet.
Das reicht nicht? Für weitere 1.488 Euro liefert Mercedes einen
Nachtsichtassistenten inklusive Personenerkennung. Auch hier gilt:
Alle Extras nur in Kombination mit großem Navi.
Der Minimalverbrauch des Mercedes ML 250 Bluetec 4-Matic liegt
bei 6,1 Liter, der Maximalverbrauch bei 13,4 und der
durchschnittliche Testverbrauch bei 9,9 Liter.
Gelände, 3 von 5 Sternen: Um mit der M-Klasse wirklich souverän
die heimische Krume umpflügen zu können, muss das höhenverstellbare
Luftfahrwerk zusammen mit dem Offroad-Paket an Bord sein. Darin
enthalten: ein zu 100 Prozent sperrbares Mittendifferenzial, ein
spezielles Offroad-Programm sowie eine Geländereduktion. Der
Testwagen verzichtete auf die schwergewichtigen Extras und stieß
daher früh an seine Grenzen. Dennoch leistet der serienmäßig
permanente Allradantrieb gute Arbeit.
Redakteur Jens Dralle zeigt sich vom Vierzylinder-ML überrascht:
"Tapfer ringt der 2,1- Liter-Dieselmotor mit den 2,1 Tonnen
M-Klasse. Die Fahrleistungen passen, der Verbrauch erst recht - und
selbst die Laufkultur stimmt inzwischen."
Mercedes denkt offenbar an alles: Ladekantenschutz, Taschen und
Kleiderhaken sowie 12-Volt-Steckdosen. aber warum kosten
Laderaumabdeckung und Netztrennwand extra?