Der Mini John Cooper Works der aktuellen F56-Baureihe wurde im
Supertest 2015 mit Kritik überschüttet. Nutzt er jetzt mit
Pro-Sportfahrwerk seine zweite Chance?
Hinter dem JCW-Pro-Sportfahrwerk steckt ein höhenverstellbares
Gewindefahrwerk von KW, das in Zusammenarbeit mit Mini entwickelt
wurde. Die Höhenverstellung bietet einen Verstellbereich zwischen
10 und 30 Millimetern.
Schon beim Einbiegen in die erste Kurve merkt man außerdem die
etwas straffere Dämpferabstimmung des Pro-Fahrwerks im Vergleich
zum herkömmlichen Fahrwerk mit sportlicher Fahrwerksabstimmung.
Das lose Heck des JCW sorgt auf der Rennstrecke für die
gewünschte Agilität, kann aber weniger geübte Fahrer im Alltag bei
schnellen Richtungswechseln überraschen.
Wer die Fotos der beiden Supertest-F56 vergleicht, dem fällt
sofort die nun geringere Fahrhöhe des JCW auf. Im Vergleich liegt
der aktuelle Testwagen laut Mini nun 20 Millimeter tiefer als das
bereits getestete Modell ohne Pro-Sportfahrwerk.
Wer sich durch den Handschalter eine signifikante
Gewichtsreduzierung gegenüber der Automatik erhofft, der wird
enttäuscht. Mit 1.282 Kilo wiegt der JCW Pro nur zwölf Kilo weniger
als der Supertest-JCW mit Automatikgetriebe.
Maximales Gokart-Feeling? Zwar kann sich der JCW mit dem
Pro-Sportfahrwerk halbwegs rehabilitieren, zum "Gokart-Feeling" der
früheren JCW-Modelle ist beim zu weich abgestimmten F56 aber immer
noch reichlich Luft.
Die Fernbedienung für die Abgasanlage befindet sich samt
Warnhinweis im rechten Cupholder. Der kernige Sport-Modus ist
offiziell nur auf abgesperrter erlaubt.
Sieben Sekunden schneller: Im Vergleich zum Mini JCW liegen die
Kurvengeschwindigkeiten auf der Nordschleife mit Pro-Sportfahrwerk
in nahezu allen Kurven klar höher.
Wie der JCW ohne Sportfahrwerk sollte auch der JCW Pro
weitgehend unter Zug gefahren werden. Bei Lastwechsel oder beim zu
aggressiven Reinbremsen in Kurven drückt das Heck deutlich.
Das Pro-Sportfahrwerk ist höhenverstellbar. Der Verstellbereich
liegt zwischen 10 und 30 Millimetern. Im Supertest lag die Fahrhöhe
im Vergleich zum normalen F56-JCW 20 mm niedriger. Die Spurwerte
waren fast identisch zum JCW "ohne Pro".
Die gemessenen Werte der Achsgeometrie liegen bis auf eine
minimale Abweichung im vorgeschriebenen Toleranzbereich. Im
Vergleich zum in Ausgabe 12/2015 getesteten JCW hat sich bis auf
die Spurwerte hinten wenig geändert.
Auf dem Leistungprüfstand lag die gemessene Leistung des
Vierzylinders bei 238 PS - 7 PS über der Werksangabe. Das
entspricht einer Abweichung von drei Prozent und kann fast als
Punktlandung angesehen werden.
Dank des Pro-Sportfahrwerks konnte sich der Mini John Cooper
Works zumindest mit schnelleren Rundenzeiten als der „normale” JCW
halbwegs rehabilitieren. Für regelmäßige Besuche auf der
Rennstrecke empfiehlt sich dennoch ein voll einstellbares
Gewindefahrwerk.
Die Drehmomentkurve hält sich bis 5.000/min konstant bei rund
330 Nm und fällt dann sanft ab: eine drehmomentstarke Abstimmung
mit schönem Kurvenverlauf ohne Schwankungen..
Im Vergleich der Nordschleifen- Sektorzeiten fährt das Modell
mit Sportfahrwerk speziell in Sektor 4 mit genau vier Sekunden den
größten Zeitvorteil gegenüber dem Supertest-F56 von 2015 ein.
Insgesamt sind es sieben Sekunden weniger.
Der Mini JCW kann sich mit dem Pro-Sportfahrwerk auch auf dem
Kleinen Kurs von Hockenheim leichte Vorteile gegenüber dem bereits
getesteten JCW ohne Pro-Sportfahrwerk erarbeiten. Insgesamt sind es
vier Zehntel.