Ab sofort gehen aber beide getrennte Wege. Fängt beim Design an:
Dem Evoque ist viel Stil wichtiger als Sachlich- und Bedienbarkeit –
passiert Skoda traditionell nicht.
So bleibt ihm vorallem die eher unübersichtliche Karosserie
erhalten, deren sich verjüngende Seitenscheiben und das flache
Heckfenster den Innenraum arg verdunkeln.
Die Karosserie verschafft dem SUV weiterhin einen einzigartigen
Auftritt, den sein Antrieb – ein Vierzylinder-Diesel mit
48-Volt-Mildhybridtechnik – noch ein wenig einzigartiger
ausgestaltet.
115 Kilogramm Mehrgewicht und eine ungünstigere
Gewichtsverteilung sorgen für weniger Grip und Haftung an den
Vorderrädern gegenüber der tschechischen Konkurrenz.
Weniger okay dagegen ist die äußerst mäßige Variabilität, zumal
beim Umlegen der Rückbank die Ladefläche eine ähnliche Topografie
wie die Highlands aufweist.
Trotz Technikvorsprung ist der 240 PS starke Vierzylinder weder
schneller noch sparsamer als der Kodiaq. Einzig bei der bedächtig
gefahrenen auto motor und sport-Verbrauchsrunde kommt er mit zwei
Zehntellitern weniger aus, braucht 6,7 l/100 km.
Das Design ist Skoda-typisch zurückhaltend aber trotzdem scharf
gezeichnet. Die beinahe riesigen Endrohrblenden machen für einen
Familien-SUV mächtig Eindruck.
Der Innenraum kommt eine ganze Ecke nüchterner daher, verfügt
trotzdem über zwei Bildschirme. Das abgeflachte Lenkrad und rot
abgesetzte Akzentnähte sorgen für ein sportliches Feeling.
Der hoch montierte RS-Sitz mit integrierter Kopfstütze lässt
sich nur eingeschränkt verstellen, bietet aber tapferen Seitenhalt
und unterstreicht das sportliche Interieurgefühl.
Zudem bietet die Karosserie eine dritte Sitzreihe und deutlich
mehr Kofferraumvolumen. Bei umgeklappter Rückbank verdoppelt sich
letzteres mit 1.960 Litern fast gegenüber dem seinem Kontrahenten
(1.156 Liter).
Skoda versucht das Verbrennungsprinzip mit einem Sound-Generator
zu überpinseln, was ganz gut gelingt. Der TDI klingt zudem so mehr
nach seinem maximalen Drehmoment von 500 Nm als nach vier
Zylindern.
Schau mir in die Augen: Finstere Blicke mit Überholprestige
haben beide Kontrahenten; die nötige Kraft um dem bösen Blick auch
gerecht zu werden eindeutig der Skoda.
Das Bild lügt nicht: Der Skoda liegt nüchtern betrachtet in
praktisch allen Kapiteln vor dem Evoque, während dieser leider nur
viel über seinen Charme herausholt.