Rennstreckentaugliche Supersportler im Test

Lamborghini Huracán Performante, Porsche 911 GT2 RS, Exterieur

Nachdem der Lamborghini die Trophäe für die Nordschleifen-Bestzeit (6.52,01 Minuten) jüngst an den Porsche 911 GT2 RS (6.47,30 Minuten) weiterreichen musste, knüpfen wir uns die beiden Supersportler zum direkten Vergleichstest auf dem Hockenheimring vor.

Noch hat der Huracán die Nase vorn. Aber auch am Hockenheimring will der 911 GT2 RS den Titel "schnellstes Serienauto" an sich reißen.

Schnell wird klar: Heute werden Rekorde aufgestellt! Beide Vertreter sind richtig schnell in den Kurven. Enormer Grip durch neue Reifenmischungen und erhöhte Abtriebskräfte.

Die 217 km/h des Huracán auf der Start-Ziel-Geraden sind schnell vergessen. Mit unglaublichen 230 km/h fährt der GT2 RS vorne weg.

Der mechanische Grip im GT2 RS ist ein Traum. Stabil bei späten und aggressiven Bremsmanövern, stabil bei zackigen Einlenkimpulsen, stabil bei Lastwechseln.

In puncto Bremsperformance gelingt dem GT2 RS jedoch ein historischer Schritt – als erstes Fahrzeug in der sport auto-Historie bremst er von 100 km/h auf null in unter 30 Metern! Genauer Fabelwert: 29,3 Meter.

Im Vergleich zum Huracán Performante verhält sich der GT2 RS nicht nur beim Einlenken, sondern auch beim Herausbeschleunigen neutraler.

Der 3,8 Liter Biturbo des Porsche kreiert 700 PS und 750 Nm Drehmoment aus den sechs Boxer-Zylindern. Verglichen mit dem Huracán bei geringeren Drehzahlen

Das optionale Weissach-Paket des GT2 RS kommt mit vielen Carbonteilen, Magnesiumrädern und Titan-Käfig daher. In Summe spart das 29,5 Kilo.

Die Wasseraufspritzung des Biturbos wird über einen Fünf-Liter-Wassertank im Gepäckraum gespeist und selbst der besitzt Carbonteile.

Gegenüber den "Straßen"-911ern fällt im Innenraum schon die abgespeckte Ausstattung auf. Neben einem Radio fehlen hier auch richtige Türgriffe.

Die Anzeigen im GT2 RS bieten allerhand Spielereien. On-Board können sogar die auftretenden g-Kräfte in alle Richtungen dargestellt werden.

Das Porsche-Weissach-Logo prangt auch stolz auf den Schalensitzen des GT2 RS. Nimmt man das Sitzkissen heraus hat man auch mit Helm genug Kopffreiheit.

Die Verzögerung der serienmäßigen Keramikbremsanlage in Verbindung mit der griffigen Optionsbereifung Pirelli P Zero Trofeo R sorgt sofort auch beim Lambo für Begeisterung.

Lamborghini Huracán Performante, Exterieur

Heckflügel mit aktivem Aerodynamiksystem ALA. Mit Hilfe von Aero-Vectoring-Funktionen sorgt er für erheblich mehr Abtrieb.

Auch der Motorraum des Hochdrehzahl-Saugmotors, mit zehn Zylindern, 5,2 Litern Hubraum und 640 PS, hat im Huracán extra Aussteifungen erhalten

Lamborghini Huracán Performante, Interieur

Ein Traum aus Alcantara, Sichtcarbon und orangen Ziernähten. Der Huracán weiß Innenraum mit seinem "Supercar"-Flair zu überzeugen.

Die optionale Dynamic-Lenkung mit unterschiedlichen Abstimmungen in den drei Fahrmodi (Strada, Sport, Corsa) überzeugt im Corsa-Modus mit knackigen Lenkkräften.

Die Carbon-Vollschalensitze im Topmodell bieten guten Seitenhalt, aber für &bdquoMit- Helm-Fahrer“ sind die Sitze ähnlich wie im Basis-Huracán wieder zu hoch montiert.

Lamborghini Huracán Performante, Porsche 911 GT2 RS, Rennstreckengraphik

Mit 1,7 Sekunden Vorsprung kann der Porsche 911 GT2 RS das Duell gegen den Lamborghini Huracán Performante letztendlich für sich entscheiden.

Dass der 911 GT2 RS den Lamborghini Huracán Performante aus fahrdynamischer Sicht so deklassieren würde, war nicht zu erwarten. Die historischen Bestwerte bei der Bremsmessung, im Slalom und auf dem kleinen Kurs verschlagen einem dann aber doch die Sprache.

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