Seit 2017 gibt es die dritte Generation des Porsche Cayenne. Wir testen den großen SUV des Sportwagenherstellers und untersuchen seine Rennstreckentauglichkeit.
Fahren kann er nämlich: Es ist unglaublich, wie spielerisch leicht sich der Cayenne Turbo im Stand in 3,8 Sekunden auf Landstraßentempo zoomt und wie er die 200er-Marke nach 14,4 Sekunden sprengt.
Noch beeindruckender ist die negative Beschleunigung. Der 2,3-Tonner stoppt aus Tempo 100 mit warmen Bremsen auch bei der zehnten Vollbremsung schon nach 34 Metern - unterstützend klappt dabei der Dachspoiler hoch, um die Stirnfläche zu vergrößern.
Beim Fahren auf der Rennstrecke zwängt er sich technsich sauber durch spitze Kehren wie ein Slalomläufer, obwohl die Statur der eines kräftigen Abfahrtsläufers entspricht.
In der dritten Generation steht beim Cayenne nun über dem durchgehenden Leuchtenband der dreidimensionale P O R S C H E-Schriftzug und wird überdeckt mit Glas - sieht nicht nur super aus, sondern ist auch super zu Reinigen!
Top-Stopper: Die optionale Keramikbremsanlage glänzt mit starken Verzögerungswerten. Dabei verbeißen sich vorne Zehnkolbensättel und hinten Vierkolbensättel in die kohlefaserverstärkten Keramikbremsscheiben, mit einem Durchmesser von 440 Millimetern vorn und 410 Millimetern hinten. Für den Turbo gibt es 21-Zoll-Schlappen.
Top-Ansprechpartner: Vier Liter Hubraum, acht Brennkammern und zwei Lader, die im heißen V ackern. Ladedruck: bis zu zwei bar. Turboloch? Praktisch keins.
Topmodern: Im Cayenne sitzt man hoch oben, genießt entsprechend eine gute Rundumsicht, fühlt sich aber mehr in einem Van als in einem Sportler. Großer 12,3-Zoll-Touchscreen für das Infotainment.
Einziger Kritikpunkt am Innenraum: Die Mittelkonsole mit den eingelassenen Tasten könnte einen Tick stärker nach oben angewinkelt sein. Das würde es vereinfachen, die Tasten hinter dem großen Wählhebel für die Automatik zu sehen.
Zurück beim Fahren arbeitet die Lenkung präzise und die Zugkraftunterbrechung des Achtgangautomaten fällt so extrem klein aus wie das Turboloch. 1,7 Sekunden knöpft er dem alten, 570 PS starken Turbo S auf dem Hockenheimring ab.
In der Stadt filtern die Dreikammer-Luftfederung und die aktiven Dämpfer sämtliche Schlaglöcher, Unebenheiten und Kanaldeckel weg. Geräusche kommen im Innenraum kaum an. Und damit vereint Porsche mit dem Cayenne Turbo doch tatsächlich Komfort und Sport in einem SUV.
Im Vergleich zum BMW X5 M, Mercedes-AMG GLC 63 S Coupé und dem Porsche Cayene Turbo S aus dem Jahr 2016 ist der Porsche Cayenne Turbo mit einer Rundenzeit von 1.12,5 min der Schnellste.