Wenn das Wetter den Reibwert der Fahrbahn in den Urlaub schickt, sollen Fahrer den neuen Range Rover Evoque dennoch lässig die Kontrolle behalten. Ob’s stimmt? Ab aufs Eis mit dem neuen SUV!
Nur wenige Komponenten teilt sich der neue Evoque mit den Konzernbrüdern Discovery Sport und Jaguar E-Pace. Ansonsten ist er eine komplett eigenständige Entwicklung. Wir durften den Range Rover in Nord-Schweden probefahren - auf einem zugefrorenen See versteht sich.
Am neue Baby-Range-Rover wurden gegenüber dem Vorgänger zahlreiche Verbesserungen vorgenommen. So wurde Wattiefe des Offroaders von 500 auf 600 Millimeter erhöht – wenngleich es hier einfach &bdquoblubb“ macht, sollte die Eisdecke reißen.
Wie beim Vorgänger sorgen zwei Differenziale mit Torquevectoring an der Hinterachse für die Kraftverteilung. Allerdings sollen die Komponenten im Neuen leichter sein und schneller reagieren. Genau wie die Lenkung, die deutlich mehr Agilität vermittelt, als die des Alten.
Ein SUV im Agilitäts-Wahn? Sicher nicht, sondern: sicher. Er vermittelt einfach eine bessere Kontrolle. Genau wie die schnelle Neungang-Automatik mit dem neuen Mild-Hybrid-Aggregat. 300 PS und 400 Nm liegen linear an und lassen den 1,9 Tonnen schweren Briten mehr als spritzig wirken.
Auf dem Eis heißt das: Sachte Einlenken, kurz die Bremse antippen, das Heck macht sich locker, die Fuhre kommt quer, doch lange bevor die Unterarme auf Block gehen, sorgen knackige Bremsimpulse für Ruhe. Hier macht sich das ausgefeilte Stabiltätprogramms bemerkbar. Ist das System voll aktiv,...
...lässt sich beinahe jede Kurve mit druchegtretenem Gaspedal durchfahren. Land Rover-Ingenieur Karl Richards erklärt uns: "Das System soll den Fahrer nicht bemuttern, vielmehr solle ihm das Gefühl gegeben werden, immer alles unter Kontrolle zu haben."
Die Arbeitsweise der Elektronik hängt natürlich von der Fahrweise ab. Fährst du radikaler, lenkst abrupt ein, dann muss die Technik ruppiger den Fahrer an dessen mangelndes Talent erinnern und ihn konsequenter zurechtweisen.
Um 13 Prozent steifer soll das Chassis nun ausfallen, und so wie sich der Evoque fährt, stimmt das wohl auch, da er mehr Direktheit vermittelt – auch wenn das Ausgangsniveau ziemlich niedrig liegt.
Der Range Rover bietet für jedes Terrain das passende Fahrprogramm. Was in früheren Modellen ein kleiner Drehregler gemacht hat, wird jetzt über einen Touchscreen gesteuert. Mitinbegriffen in den Bildschirm sind auch Teile der Klimabedienung.
Fahrten auf Eis mit Schneeauflage können natürlich keinen umfänglichen Eindruck der Talente des neuen Evoque wiedergeben. Hier verdeutlicht der SUV vor allem das Talent seines Allradantriebs, dessen Applikation und die der unterschiedlichen Modi sowie der Regelelektronik.
Der Range Rover vermittelt viel Fahrsicherheit, ohne seinen Fahrer zu entmündigen: Bleibt er ruhig, bleibt es auch die Technik. Wir sind gespannt, ob der Evoque auch auf der Straße so handlich ist, wie auf dem Eis. Also, liebe Land Rovers, wann dürfen wir endlich?