Abenteuer-Camper mit ausfahrbarem Dach

Der will doch nur spielen? Da sind wir uns nicht so sicher. Dem Expeditionsmobil auf dem Offroad-Lkw Mercedes Zetros ist so gut wie alles zuzutrauen...
Die österreichische Expeditionsmobil-Marke Action Mobil versteht sich selbst als eine Pionierin von Fernreisemobilen auf Lkw-Chassis. Bereits 1984 baute die Firma einen Hubdach.Prototyp auf einem Pinzgauer 6x6. Drei Jahre später wurde der sogenannte Dogon 1 zum Aushängeschild für MAN-Lkw. Bis heute fertigt Action Mobil genau solche Expeditionsmobile: Der Outback 5100 ist eines der neusten Offroad-Exemplare mit Hubdach.
Sicherheit und Fahrkomfort dank Hubdach./strong>
Das Action Mobil Outback 5100 ist ein 18-Tonnen-Fahrzeug auf Mercedes Zetros. Der Lkw ist für extreme Offroad-Strecken konzipiert und kommt bei der Feuerwehr, dem THW oder dem Militär zum Einsatz. Doch auch für expeditionsfreudige WeltenbummlerInnen hat er sich als 4x4-Wohnmobil bewährt. ABS, ESP und Servolenkung sind in der Serienausstattung des Outback-Ausbaus enthalten und sorgen für angenehmes Fahren, genauso wie Rückfahrkamera und Tempomat. Airbags und Wegfahrsperre gibt's gegen Aufpreis.
Ein Grund für ein Hubdach beim Expeditionsmobil ist die niedrige Bauhöhe, da die Wohnkabine während der Fahrt quasi ineinander gefaltet ist. Da der Aufbau nicht so hoch ist, verbessern sich die Fahreigenschaften auf unebenem Gelände oder bei starken Winden. Der Outback 5100 verspricht dadurch weniger Schwank-Bewegung auf Rüttelpisten und insgesamt weniger Seitenwindanfälligkeit.
Ein zweiter Grund, warum ein Hubdach sich für Abenteuer-Touren eignet, ist der Einbruchsschutz. Die eingefahrene Wohnkabine soll Langfingern das Leben schwer machen. Das Expeditionsteam kann sich also beruhigt den Weg durch den Dschungel zur nächsten Ruine schlagen, da die bereits geborgenen Schätze im Inneren des Wohnpanzers nicht so einfach in die falschen Hände geraten. Für ein Plus an Sicherheit sind eine Alarmanlage und Narkosegas- und Kohlenmonoxidwarner im 4x4-Wohnmobil eingebaut.
Der Wohnraum im Outback 5100
Kehren die EntdeckerInnen nach ihrem Erkundungsmarsch zurück, fährt das Kabinendach via Knopfdruck hoch und bietet im Inneren eine komfortable Stehhöhe von 2,30 Metern. Der Wandaufbau der Kabine besteht aus Gfk und ist mit PU-Schaum isoliert. Die Seitenwände sind 6,1 und der Boden elf Zentimeter dick. Die Kabine steht auf einer Zwischenrahmenkonstruktion aus feuerverzinkten Stahlprofilen und ist fest auf dem Fahrgestell verschraubt.
Das Herzstück des Wohnraums ist die Sitzgruppe im hinteren Teil des Outback 5100. Eine U-förmige Sitzcouch und ein großer Tisch bieten Platz für vier Personen, Licht fällt über die Ausstellfenster an beiden Seiten ins Innere.
Sonnenkraft: Licht- und Energiequelle
Die Fenster werden erst durchs Hochfahren freigegeben und im eingezogenen Schildkröten-Modus von der Außenschale verdeckt. Sie sind eine Eigenkonstruktion aus doppelverglaster Hartglas-Verbundscheibe und sitzen in wärmebrückefreien Rahmen. Zum Verdunkeln im aufgeklappten Zustand gibt's Rollos.
An der Decke lassen zwei Dachfenster Licht und wahlweise Luft ins Innere. Sie dienen zugleich als Dachausstiegsklappe – falls man mal die Lage auf dem Wohnmobil stehend überblicken möchte.
Oder aber, wenn man die Solaranlage checken möchte, die auf dem Dach installiert ist. Acht hochkristalline 110-Watt-Module sind hier angebracht, um für Autarkie unterwegs zu sorgen. So kann sich die 600-Ah-Bordbatterie neben Landstrom und aus der Lichtmaschine des Motors auch via Sonnenenergie speisen.
Schlafen und Kochen
Direkt an die Sitzgruppe angeschlossen ist im Heck ein Schrank angebracht. Mit einem System aus Euroboxen kann man hier allerlei Ausrüstung lagern. So hat man auch eine Orientierung, wie viel Stauraum vorhanden ist, egal ob die Kabine gerade hinauf- oder heruntergefahren ist. Darüber befindet sich das Hochbett für zwei Personen. Es bietet eine große Liegefläche mit 2 x 1,50 Metern.
Weiter vorn ist auf der Fahrerseite der Küchenblock mit einer Größe von 110 x 60 Zentimetern montiert. Er besteht je nach Wunsch aus Schiffsbausperrholz, Echtholzfurnier oder Resopal. Zur Küche gehören eine Edelstahlspüle, eine Arbeitsfläche aus Naturstein und ein Herd. Gegenüber ist ein 225 Liter großer Kompressorkühlschrank auf der Beifahrerseite eingebaut, optional ist ein Mikrowellen-Backofen bestellbar.
Das Badezimmer als Mudroom
Der Fahrzeugboden im Wohnbereich ist ein Spezial-Kunststoffboden in Schiffsbodenoptik, der zur Holzfarbe der Schränke passt. Im Badezimmer im Bug hingegen besteht der Duschboden aus Granit. Überall ist eine Fußbodenheizung verlegt, die an das dieselbetriebene Warmwasserheizsystem angeschlossen ist. Dank mehrerer Heizschlaufen im Boden lassen sich einzelne Wohnbereiche unterschiedlich stark beheizen. Im Bad dient ein Heizkörper gleichzeitig als Handtuchhalter.
Den Sanitärraum ergänzt darüber hinaus ein WC mit Festtank. Ein 450 Liter Frischwasser- und ein 190 Liter Abwassertank sorgen für sanitäre Unabhängigkeit in der Wildnis. Die Trinkwasserentkeimungsanlage, die das Wasser von Schwebstoffen, Bakterien und Viren befreit, schont die Gesundheit der Expeditions-Crew.
Ein Durchstieg im Bad ermöglicht den Zugang zum Fahrerhaus. Will man also nicht direkt durch die Seitentür in den Wohnbereich steigen, beispielsweise weil noch etwas Matsch an den Schuhen klebt, kann man durchs Fahrerhaus ins Bad, der dann als Mudroom dient. Dort kann man sich frischmachen, bevor es in die gute Stube geht.
Action Mobil Outback 5100 (2021)
Basisfahrzeug: Mercedes Zetros, 330 PS Länge/Breite/Höhe: 8,41/2,48/3,33 Meter max. Gesamtgewicht: 18 Tonnen Grundpreis: ab 650.000 Euro